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von Teron Valdris
am 16.Jan.2002 23:07
Teron nickte dankbar, als sie ihm den Humpen wieder auffüllte und trank
erstmal einen weiteren großen Schluck. Dann machte er wieder ein
ernstes Gesicht, dasjenige, das er immer aufsetzte, wenn er bei
diplomatischen Zusammenkünften war.
"Nun, vereinfacht gesagt verhält es sich so. Diese Base scheint
mir ein Anlaufpunkt für eine gewaltige Anzahl von Kriegern zu sein. Wir
Alkari haben die Geschichte Eures Volkes beobachtet, seit mehr als 12
000 Jahren verfolgen wir Eure Entwicklung mit großem Interesse. Sicher,
in Eurer jetzigen Form gibt es Euch noch nicht so lange, aber wir waren
von Anfang an von Euch begeistert. Auch wenn viele Eurer Krieger das
anders sehen mögen, aber wir haben eine Menge Gemeinsamkeiten. Um es
auf den Punkt zu bringen....was wir auf speziell dieser Station wollen,
ist Euch "persönlich" kennen zu lernen. Mehr über Euch zu
erfahren, Eure Lebensweise, Eure Traditionen, all dies." Er nahm
noch einen Schluck vom Blutwein. "Ihr müßt verstehen, wir Alkari
haben zwar Mittel und Wege, uns Informationen zu verschaffen, ohne daß
die betreffenden Personen oder Völker auch nur erfahren, daß es uns
gibt oder daß wir sie beobachten. Aber leider kann einem diese
Technologie eines nicht vermitteln : Die Realität. Ich könnte Euch auf
Anhieb Tausende Dinge sagen, die wir im Laufe der Jahrhunderttausende
auf diese Art und Weise über andere Völker erfahren haben, aber
dennoch ist all dies nicht so viel wert, wie das persönliche
Kennenlernen...das Miterleben von Ereignissen. Das kann einem keine noch
so ausgereifte Technologie ersetzen." Er beäugte seinen Humpen,
nahm einen Schluck und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie
enttäuscht er über die Tatsache war, daß er schon wieder leer war.
"Ich habe in meinem Leben schon Tausende von Kulturen kennengelernt,
viele davon werdet Ihr nicht einmal kennen, denn sie stammen aus anderen
Dimensionen und Galaxien. Aber bei nur sehr wenigen hatten wir die
Gelegenheit, sie wirklich kennen zu lernen. Einige sind ausgestorben,
sei es durch Kriege, Katastrophen oder ähnliches, bevor wir Kontakt
aufnahmen. Wir haben einen Grundastz, an den wir uns strikt halten. Wir
mischen uns nicht ein. Selbst wenn wir die Möglichkeit haben, ganze
Zivilisationen zu retten. Wir greifen auch nicht ungefragt in Kriege
ein." Er hantierte während er sprach dauenrd mit dem Humpen herum
und hoffte, sie würde es nicht merken. Dann sah er sie wieder an.
"Ihr spracht das Erz an. Es nennt sich Zortrium. Ihr werdet es,
wenn überhaupt, als Abfallprodukt bei der Gewinnung einiger Erze, die
Ihr verwendet, kennen. Chemisch gesehen ist es eine Verbindung aus
verschiedenen Gesteinen, den Metallen Molybdän, Tellur und Rhodium, und
einem in den Legierungen eingeschlossenen Gas, Dichlormonobromethan. Das
Erz ist, wenn man die richtige Technologie hat, sehr gut zu einem
hochverdichteten Energieträger weiterzuverarbeiten. Ich glaube, Ihr
besitzt so etwas Ähnliches, wenngleich auch ungleich weniger
energiereich. Dilithiumkristalle. Nur das die Zortriumkristalle tatsächlich
Energie speichern, anders als Eure Dilithiumkristalle. Diese
Zortriumkristalle kann man in Schiffen verwenden oder auch als
Energiespeichereinheit in Handwaffen. Wir können uns dieses Erz zwar
auch aus anderen Dimensionen beschaffen, aber aus einem Grund, den wir
auch nicht kennen, ist es in dieser Dimension und speziell im
Betaquadranten dieser Galaxie, besonders rein. Daher wollen wir mit Euch
über dieses Erz verhandeln." Er räusperte sich.
"Und etwas gibt es da noch....der Ältestenrat war dagegen, es Euch
zu sagen, aber ich bin der Regent, und habe in solchen Dingen das
alleinige Sagen. Auch wenn ich mir den Ältestenrat immer anhören muß,
an seine Vorschläge gebunden bin ich jedoch nicht. Es gibt eine Rasse,
die wir vor vielen Jahrtausenden gewaltsam in unser Imperium eingebunden
haben. Solche Rassen nennen wir Hilfsvölker. Es gibt auch Hilfsvölker,
die freiwillig in unser Imperium eingegliedert wurden, aber die Rasse um
die es jetzt geht, wurde von uns in einem Krieg, den sie begannen,
besiegt. Als Folge davon haben wir deren 19 Sternensysteme annektiert
und ihre Kultur in die unsere integriert. 3 dieser Systeme haben nun,
nach über 18 000 Jahren, revoltiert. Wir hatten mit so etwas nicht
gerechnet. Die Welten wurden bereits nach 380 Jahren nicht mehr militärisch
überwacht und es hatte den Anschein, daß sie nun integriert waren. Auf
diesen 3 Systemen wie gesagt war dies wohl nicht der Fall. Warum sie 18
000 Jahre dazu gebraucht hatten wissen wir nicht, auf jeden Fall haben
sie im Geheimen eine Operationsbasis in jedem der Systeme errichtet, und
eine beachtliche Flotte aufgestellt, dafür daß sie nur drei Systeme
kontrollieren." Er hielt kurz inne und versuchte, herauszufinden,
was sie dachte. Es erwies sich als schwierig, denn sie lauschte ihm sehr
aufmerksam und er konnte aufgrnd ihrer Mimik und Gestik nicht erkennen,
was sie dachte.
"Nun, ich kann mir denken, was ihr sagen werdet. Wie kann Euch
sowas passieren ? Ist es nicht so ? Nunja, wenn man nicht hinsieht, wird
man nichts entdecken. Was ich sagen will, wir haben sie 380 Jahre nach
dem Krieg überwacht. Dann gingen wir davon aus, sie wären integriert.
Also zogen wir das Militär ab, brachen die Überwachung ab und waren
davon überzeugt, daß alles so weiterlaufen würde. Nun, da wir nicht
mehr nachgesehen haben, konnten sie natürlich ohne Probleme ihrem Plan
nachgehen. Das würde uns auch gar nicht stören. Uns können sie nichts
anhaben. Aber....nunja, wie soll ich das sagen ?" Er seufzte kurz
und sah aus dem Ausguck hinaus ins All. "Sie sind hier. Die Rasse
nennt sich selbst Me´koka. Sie sind eine kristalline, silicoide
Lebensform und eindeutig non humanoid. Ihre Technologie ist weit über
eurem Stand und weit unter unserem. Was sie hier wollen, weiß ich
nicht, aber was ich weiß, ist, daß sie bereits vier Kolonien der Breen
vernichtet haben, zwei Ferengi Handelsaußenposten in Schutt und Asche
gelegt und 18 Cardassianische Schiffe vernichtet. Unseren Analysen
zufolge werden sie auch Euch angreifen. Bei den anderen war mir das
egal...aber Euch wollte ich warnen."
Er hielt inne und sah sie an. "Wenn Ihr es mir gestattet, dann kann
ich Euch telepathisch bestätigen, daß ich die Wahrheit sage. Und ich
kann Euch alle Informationen die ich über diese Rasse habe telepathisch
zeigen. Es wäre wie sich eine Sensoraufzeichnung auf einem Sichtschirm
anzusehen, nur eben in Euren Gedanken. Solltet Ihr dies ablehnen, so
werde ich Euch die Daten selbstverständlich auf normalem Wege zur Verfügung
stellen. Nur telepathisch ginge es schneller und weitaus nutzbringender.
Ihr würdet sozusagen instinktiv alles über diese Rasse wissen. Es wäre
keine Maipulation, ich würde nicht in Eure Privatssphäre eindringen
und auch nichts verändern. Aber die Entscheidung darüber liegt
selbstverständlich bei Euch." Er wußte, daß sie dies
wahrscheinlich ablehnen würde. Wenn er nicht selber Telepath wäre und
andere Telepathen so gut wie immer ohne Probleme abblocken könnte, würde
er wahrscheinlich auch nicht so gern haben, wenn ein Telepath sowas mit
ihm machen wollte, auch wenn es nicht wehtat und keine Manipulation
stattfand. "Die Datenpakete sind schon vorbereitet, wir könnten
sie in Eure Computer einspeisen, wenn Ihr die Telepathie ablehnt. Es
sind so etwa an die 42 Exabyte, habt Ihr soviel Speicherplatz ?"
(Exabyte = Exa -- 10 hoch 18, d.h., 1 Exabyte = 1 Millionen Terabyte = 1
Milliarde Gigabyte )
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