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von Chandron S´Garrath qa´oS am 25.Dec.2001 19:34
Schon wieder ein Anruf. Chandron aktivierte genervt den Schirm und sah
der Lady ins Gesicht. Krieg.Natürlich mit diesem Geheimdienst.Die angehängte
Originalnachricht mit dem Statusbericht über die Zerstörung eines
Teils des Kernspeichers sagten alles. Chandron deaktivierte das Com und
dachte nach.
Offenbar wollte dieser Geheimdienstchef um jeden Preis die Kontrolle über
diese Basis. Auch Unbeteiligte wurden rücksichtslos gefährdet.
Und Freunde.
Und Familie.
NA SCHÖN !!!
Derartige Umstände rechtfertigten wohl drastische Maßnahmen. Chandron
isolierte einen Werkstoffreplikator und verband dessen Steuerlogik
direkt mit dem Hauptcomputer des Kampfgleiters. Merkwürdige Bauteile
erschienen im Materialisationsfeld wurden herausgenommen,sortiert und
geordnet auf den Boden gelegt. Die modifizierten Kampfprogramme für die
Orbitalbasen,neue Modulationstabellen für deren Schilde und die nötigen
Anweisungen für die Steuercomputer erreichten ihr Ziel. Langsam nahmen
die Einzelteile Form an. Eine Form,die seit dem Ende der H´Siffan-Kriege
eigentlich verboten worden war. Weitere Teile erschienen und wurden
zusammengesetzt. Die ersten fertigen Torpedos traten ihren Weg zu den
Abschußrampen an. Nach 17 Stunden ununterbrochener Arbeit war alles für
den Gegenschlag bereit. Die Programmsequenzen starteten synchron.Alle
Orbitalbasen zogen sich weit aus dem Orbit zurück und koppelten ihre
Energieverteiler zusammen. Sämtliche Energiesysteme im Innern der Basis
wurden gekoppelt. Selbst gelandete Shuttles trugen ihren Teil bei. Zwei
Kraftfelder bildeten sich synchron. Das Stärkere direkt um den Planeten
, das etwas Schwächere,das von den Orbitalplattformen projiziert wurde,
umfaßte den Planeten,das innere Feld und den Bereich,der normalerweise
von den Plattformen eingenommen wurde. Als die Schilde stabil
waren,wurde ein schwaches Feld gebildet,das sich von der inneren
"Kugel" zu Äußeren ausdehnte.Sämtliche getarnten
Einrichtungen verrieten sich durch die Feldzusammenbrüche- und
Fluktuationen,eines der Objekte besaß eine geradezu lächerlich große
Masse.
Die schiere Anzahl der Objekte und ihr vergleichsweise hohes
Energiepotential waren erstaunlich. In der Basis und auf den Plattformen
waren mittlerweile alle Systeme bis auf die Schildemitter und die
minimale Lebenserhaltung abgeschaltet. Einige der enttarnten Objekte
versuchten noch,irgendwelche Manipulationen an den Installationen der
Basis durchzuführen,da jedoch alles abgeschaltet und geerdet war und
die Schildemitter selbst ein zu hohes energetische Potential hatten,als
das irgendwelche Strahlenstöße noch Auswirkungen gehabt hätten,blieben
diese Versuche erfolglos.
Die Torpedos hatten mittlerweile ihr Ziel erreicht und übernahmen die
Kontrolle über die Schildmatrix. Ein magnetischer Tunnel bildete sich
bis vor die Korona der Sonne ionisierte Partikel wurden eingesogen und
in den "Hohlraum" zwischen
den beiden Schilden geleitet.gleichzeitig wurde ein kleiner Bereich des
äußeren Schildes geschwächt. Einige der getarnten Objekte
versuchten,sich dort zu sammeln.
Dann schlug der H´Siffanische Naskur-Detonator zu ! Heißplasma im
Fusionsprozeß wurde aus dem Sonnenkern gerissen,raste den magnetischen
Tunnel entlang,der kurz darauf zusammenbrach und erfüllte den Hohlraum
um die Basis. Die Plasmahölle hielt nur Sekundenbruchteile,dann schoß
die überheiße Masse aus der Schwachstelle des Schildes in den Raum
heraus und riß die mittlerweile verdampften Geheimdienstmaschinen mit
sich.
Nur knapp zwei Stunden später schien alles wieder normal zu sein. Nur
daß der Computer der Basis in fieberhafter Arbeit allen verfügbaren
Personals noch extremer abgeschirmt wurde. Die Verlagerung der
Firewall-Software und der wichtigsten Zugriffscodes in einen ROM-Bereich
sollte weitere Manipulationen bis zur Unmöglichkeit erschweren. Auch
der Schutz gegen Tristate-Kurzschlüsse wurde wesentlich verbessert.
Jetzt hatte Chandron nur noch drei Dinge zu erledigen. Mit der
Vernichtung der Werkstoffreplikators war das erste getan. Die Mitteilung
an die Lady,daß die soeben erlebte Technologie dem klingonischen
Imperium nicht zur Verfügung gestellt werden würde,bis diese inneren
Machtkämpfe endlich beigelegt worden wären und endlich ALLE Machtblöcke
im Imperium sich ehrenhaft verhielten war schon schwerer,aber hier
konnte er nur auf das Verständnis Lukaras hoffen.
Blieb noch die Nachricht an diesen qoloth. Die einzige Chance,diesen
Krieg zu beenden,war leider,ihn auf zwei Personen zu reduzieren,damit
wenigstens das Zivilpersonal mit dem Leben davonkam.
Werter hinterhältiger Angreifer,
Eure "Arbeit",das verdeckte Ausspionieren der eigenen Leute,
interessiert mich nicht,solange keine Unbeteiligten bewußt gefährdet
werden. Da ich kein Klingone bin,was Ihr natürlich wißt,können mich
Eure Rituale und das schale Gelaber um angebliche Ehre nicht
beeindrucken. Eure Dienstgrade,Machtstrukturen und Ehrentitel
interessieren mich ebensowenig.Derartige leere Floskeln können wir uns
also sparen.
Eure wiederholten Versuche,die Macht in dieser Basis zu übernehmen sind
wieder einmal gescheitert. Belaßt es dabei ! Ich bin mir der ständigen
Machtkämpfe im Imperium bewußt,auch wenn ich bis heute nicht
verstanden habe,warum ein Volk,das offiziell soviel von Ehre erzählt,sich
gegenseitig auf hinterhältigste Weise sinnlos dezimiert und in der
Entwicklung behindert. Wenn Ihr,wie Ihr behauptet,auf derselben Seite
wie Lady Lukara steht,warum versucht ihr dann immer wieder,die Schwarze
Flotte zu schädigen und auszuspionieren ?
Und was soll der Angriff mit den tödlichen Strahlenstößen auf
unbeteiligtes technisches Personal ? Ich kann im feigen Mordversuch an
wehrlosen Technikern keine Ehre sehen und empfehle Euch das Mauk´to´vor
! Ein Duell gestehe ich euch nicht zu,da Ihr auch nach den Grundsätzen
des klingonischen Volkes Eure Ehre besudelt habt ! Sollte es Euch dank
Eurer Machtstellung gelingen,auch weiterhin für Klingonen unbefleckt
dazustehen,ist das Sache Eures Volkes. Für mich seid Ihr ehrlos,hinterhältig
und feige. Nicht wegen Eurer beleidigenden Nachrichten,sondern wegen
Eurer aus purer Geltungssucht und Machtgier begangenen Taten gegen
Unbeteiligte,das eigene Volk und gegen Euer Imperium.
Chandron S´Garrath qa´oS
Rogue Fleet Weapons R&D
Müde lehnte sich Chandron zurück. Er zwängte sich in seinen Raumanzug
aktivierte sämtliche Fallen und krabbelte in den Kampfgleiter. In das
Schließen der Cockpitkuppel ertönte die resignierte Anweisung: "Computer,Nachricht
senden.Kopie an Lady Lukara,Zusatz: Besser eine Einzelfehde als ein
Krieg. Es ist schon schlimm genug, daß ich Waffen einsetzen mußte,die
besser vergessen worden wären."
Endlich durfte die Erschöpfung siegen.
Die Fallen und der Kampfgleiter beschützten den Schlaf ihres Erfinders.
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