Geschichte von Chalqul wam

Kapitel 6

© by Chalqul wam

 

Ich war auf Boreth – der Sa, der mich immer mitzieht, der mich immer wieder aufgerichtet hat, in der letzten Zeit – er schleppte mich auch diesmal mit. Ich weiss nicht – hab ich tatsächlich diese Arroganz an mir? Die Vision hat mir nicht geholfen – warum nicht? Erwarte ich zuviel? Ich hielt das immer für unmöglich! Ja, ich war auf Boreth – endlich war es soweit gewesen und ich flog mit K't'mara Sa' dorthin. Obgleich die Hälfte des Imperiums mir immer wieder versichert hatte, ich hätte dort als Mensch nicht das Geringste zu suchen. K't'mara war schon immer anderer Meinung gewesen, was dies betraf und nahm mich also mit. Er hatte mir das schon lange versprochen, doch als Sa' und Kommandant eines neuen Prototyps einer Vor'Cha hatte er sicherlich noch einiges andere zu tun – verständlich.

Natürlich ist es verständlich – aber mir ging es derweil kaum besser – eher schon das Gegenteil. Der Leser wird mich für total unklingonisch halten – schwach, sentimental, oder so was – nun, er hätt' nicht ganz unrecht – aber wie ich schon sagte, ich bin Mensch – war ich immer, werd ich auch immer bleiben, sofern mich die Borg nicht erwischen. Also brauch ich vielleicht länger als die Krieger – oder zeig mehr von meiner Gefühlswelt, als sie. Oder zumindest zeige ich es anders. Nun, ich lebte weiter vor mich hin, nur im Dienst wachte ich auf. Mein Schiff – die Jayt'In war so ziemlich alles, was mich davon abhielt, einfach vor mich hin zu sterben. Die Pflicht als HoD und Kriegerin dem Reich gegenüber hielt mich aufrecht, hielt mich am Leben. Aber leider ging auch im dienstlichen Leben ziemlich viel schief. Also kam zu meinem privaten Desaster auch noch das dienstliche – ich hatte viel Arbeit, was allerdings auch sein gutes hat – definitiv sein gutes hat – ich hatte nämlich kaum Zeit, über BaHreK und meine Liebe zu ihm nachzudenken. Allerdings ging ich sowieso nicht mehr aus. Meine freie Zeit verbrachte ich entweder auf der Orion – meinem privatem Schiff, oder ich war bei Freunden, die ich stolz bin, noch immer unter den Kriegern zu haben. Höchst selten sahen mich die Krieger in der Holobar – und so sie mich doch sahen, so wunderten sie sich, dass die HoD Chal Saft trank. Ich war schon immer bekannt dafür, sogar Klingonen unter den Tisch trinken zu können. Nur – ich vertrug nichts mehr. Wenn ich mies drauf bin oder unglücklich, dann kann ich nicht viel trinken – das war schon immer so. Und ich war nunmal unglücklich – seeeeeeeehr unglücklich. Ich konnte mich einfach nicht aufraffen – ich konnt', hmmmmm, oder vielleicht wollt ich auch nicht – BaHreK vergessen. Ja, wenn ich es so bedenk, ich wollte ihn nicht vergessen. Ich hatt’ ihn verlassen, aus guten Gründen – aber ich konnte nicht ohne ihn und ich wollt auch nicht ohne ihn.

Man warb um mich von mehreren Seiten, doch ich wollte davon nichts wissen. D'kor hatte sogar einen Bindungskampf von mir gefordert – aber diesen hatte ich gewonnen. Er hat noch immer das Recht, mich erneut zu fordern, doch sah ich ihn eine Zeit nicht mehr und um ehrlich zu sein, bin ich sogar froh darum. Er ist mir immer ein guter Freund gewesen, doch möchte ich mich nicht binden – auch an ihn nicht. Auch dies ist etwas, was einem Menschen vielleicht schwer fällt, zu verstehen. Die Klingonen haben eine Art Sinnspruch – 'Erobere, was Du begehrst'. Dies gilt auch – vielleicht sogar im besonderen Massen, für die Ehe der Klingonen. Ich habe mich daran noch nicht so gewöhnen können, doch ich akzeptiere es, wie so viele andere Gesetze meines neuen Volkes auch. Nun, ich schweif schon wieder ab – der Leser mag mir verzeihen!

Wir flogen also nach Boreth. Endlich! Ich weiss gar nicht, was ich erwartete. Doch sicher nicht das, was schliesslich in den Feuerhöhlen passierte. Wir wurden von einem würdig aussehenden Klingonen in einfacher Kutte empfangen – wohl der höchste Geistliche an diesem Ort. Er stellte uns einfache zeremonielle Fragen und schickte mich in die Höhlen, wo ich auch hinging. Was er dem Sa' noch sagte, weiss ich natürlich nicht. Es war furchtbar heiß in den natürlich geformten Räumen der Feuerhöhlen – natürlich war es das. Mir als AhtnaH machte das nicht sonderlich viel aus. Mein Volk kennt diese Art der Suche nach Erleuchtung auch – die AhtnaH bauen Schwitzzelte aus Ästen von Tannen und bleiben dort oft Tage hocken. Der Boden war meist sandig, überall standen Kohlenkessel herum und Fackeln blakten an den Wänden. Es war eher ein Halbdunkel. Ich suchte mir einen bequemen Platz und hockte mich im Schneidersitz hin. Ein Mönch brachte mir noch ein Getränk, dessen Wirkstoffe mir wohl bei meiner "Suche" helfen sollten. Ich trank es in einem Zug aus – es schmeckte übrigens grauslich – und lehnte mich einfach zurück, um erst einmal Ruhe zu finden. Irgendwann begann ich mich leicht zu fühlen, so als sei ich kurz vorm Einschlafen – entspannt, irgendwie nicht ganz bewusst und auch doch nicht träumend und dann begannen die Visionen.

Ich sah die Borg, ich sah einen Wolf – mein Seelentier, das Symbol meines Stammes. Er lief neben mir, wich mir zu Anfang nicht von der Seite. Ich sah Freunde – lebend und tot – es war alles höchst verwirrend. Eine Gestalt sah ich auf einem Hügel und ich wollte zu der Gestalt gehen. Die Freunde hielten mich auf, die Borg hielten mich auf, alle rissen sie an mir und zerrten. Der Untergrund wurde schlammig und fast nicht mehr begehbar, aber ich kämpfte mich weiter. Dann verliess mich der Wolf – war plötzlich verschwunden und tauchte auf dem Hügel neben der Gestalt wieder auf. Am Wegesrand, um mich überall waren Gestalten aus meinem Leben. Alle hatten sie keine richtigen Gesichter und doch wusst' ich, wer sie waren – ein seltsames Gefühl. Der Aufstieg zu dem Hügel war schwer und noch bevor ich die Gestalt erreicht hatte, wachte ich auf.

Nein, die Vision hatte mir nicht geholfen! Es war die Erste – und ich hoff, es werden noch weitere folgen, aber dennoch bin ich noch verwirrter als zuvor. Warum sah ich Vergangenheit, die ich schon kenn? Wo war die Hilfe, der Rat, den ich doch suche? Ich weiss es nicht – ich grübel' und denk nach und komm zu keinem Ergebnis. Heißt es, ich soll meinen Weg weitergehen? Den der Krieger? Oder heißt es, ich mache in meinem Weg alles falsch? Wo ist die Botschaft? Bedeutet es, ich wird mein Ziel nicht erreichen, wenn ich so weitermache? Wollt man mir nur vor Augen führen und verdeutlichen, wie mein Leben bisher war?

Ich versteh’s nicht..........

Das Haus Lukara hatte mich aufgenommen – naja, nicht ganz – der Krieger Martuk aus diesem Haus hatte mich aufgenommen. Ich hatte nicht gewusst, wohin. Also musste ich das Angebot annehmen, denn immer in den Tavernen des alten Viertels schlafen war auch nicht das wahre. Also lebte ich im Stammhaus in einer kleinen Wohnung – ein großzügiges Zimmer mit Schlaf- und Wohnbereich, ein Bad sogar dabei. Ich weiß, was die Gastfreundschaft den Klingonen bedeutet, aber dieser ungewohnte Luxus – für Klingonen ungewöhnlich – hatte mich doch sehr überrascht.

Es kam der Tag, wo mich Martuk bei der Hand nahm und unter geheimnisvollen Andeutungen einfach mitschleppte. Er sagte, er hätte ein Geschenk für mich. Das war schon mal etwas, was mir nicht sonderlich behagte – ich wollt ihn nicht beleidigen, aber auch seine Werbung um mich nicht bestärken. Es war nun mal so – ich liebte diesen starrköpfigen BaHreK noch immer – auch wenn ich diesen schweren Fehler begangen hatte, ihn zu verlassen – es wollt sich keine Änderung einstellen, oder ich wollte selbst nicht, dass es sich änderte – ich wusste es nicht, es war mir auch egal. Doch wie gesagt, ich wollt Martuk nicht beleidigen, also folgte ich ihm wie ein Schaf. Er führte mich in die Stadt, bis zum Raumhafen und dort angekommen zu einem alten Frachter.

Ich wunderte mich immer mehr, wurde aber auch neugierig – was für ein Geschenk würde das wohl sein? Mir war nicht ganz wohl – Frachter? Das bedeutete Kosten – er hatte wohl etwas einfliegen lassen. Ohjeee... Ich stand herum wie Pik sieben, währen Martuk mit einem Krieger redete, gestikulierte und mehrmals nickte. Irgendwann dann wurde eine recht große Kiste auf uns zugekarrt und abgestellt. Martuk öffnete sie und deutete drauf. Ich ging neugierig darauf zu und fand ein Wolfswelpen, der mich verängstigt anknurrte – ein kleiner weißer Timber – höchstens acht Wochen alt. Welch rührendes Geschenk...! Nur zwei Sekunden, nachdem ich das verwirrte Fellknäuel in den Armen hatte, wurde ich aber auch schon wieder böse.

"Ihr habt ihn nicht von einem freien Rudel gefangen, oder? Wölfe sollen frei sein!" knurrte ich ihn an. Martuk konnte meine Fragen zu meiner Zufriedenheit beantworten und so konnte ich mich doch sehr freuen. Der kleine Wolf hing sich sofort an mich – kein Wunder, er war ja ein Baby. Wir kehrten ins Haus zurück und ich bereitete ihm mit Martuk's Hilfe ein Lager. Nun musste ich nur noch einen Weg finden, es Luka und dem Rest der Krieger des Hauses zu erklären und den jungen Wolf so zu erziehen, dass er sie als Rudel annehmen würde! DAS würde sicher schwer werden, aber ich hatte genug Kenntnisse und mit ein bisschen Senden würde es sicher auch klappen, ihm Manieren beizubringen. Nur um Martuk machte ich mir Sorgen – er war sehr beharrlich und würde sicher nicht so einfach aufgeben. Er hatte mir außerdem eine Figur geschnitzt, eine Wölfin mit Junges – er war einfach rührend.

Was sollte ich nur tun?

Ich lebte schon eine zeitlang bei Luka im Haus, als es geschah. BaHreK und Martuk hatten einen Kampf – und BaHreK sollte verlieren. Und das war erst der Anfang. Es war ein wunderschöner Tag – ich sowie auch Martuk hatten frei und er lud mich zu einer Jagd ein. Ich freute mich. Natürlich freute ich mich – ich bin AhtnaH! Mit meinen üblichen Leder angetan, das ich nun immer öfter trug, zockelte ich neben ihm her. BaHreK hatte mir immer geboten, klingonisch zu sein. Es hatte mir nie all zu viel ausgemacht, die traditionelle Kleidung der Klingonen zu tragen. Und erst spät in meinem Eheleben mit ihm hatte ich begonnen, meine Federn wieder ins Haar zu stecken. Jetzt trug ich sie immer, was einige Krieger etwas verwirrte, manchmal. Nun, sollten sie ruhig – ich war AhtnaH und würde das von nun an auch immer zeigen. BaHreK hatte es nicht gern gesehen und ich war auf ihn eingegangen. So lange wir beisammen waren, war es für mich auch in Ordnung gewesen, denn ich liebte ihn. Ich trug mein Volk in meinem Herzen – die meisten Krieger um mich herum wussten, was ich war. Und wer’s nicht wusste würd’s erfahren, so er mich fragte, oder – was oft genug geschah – es wagen würde, sich lustig über mich zu machen. Diese Krieger belehrte ich dann auf meine Art und zeigte ihnen meist, was ein AhtnaH so drauf hatte. Die meisten waren dann klüger – klüger und meist auch ziemlich lädiert.

Martuk hatte nie etwas gesagt – weder über meine Lederkleidung, die ich privat trug, noch über meine Federn, die ich IMMER im Haar hatte. Nie war ein Wort über meine traditionellen Zöpfe gefallen, die bei den Klingonen doch eher untypisch sind. Er schimpfte weder, noch erwähnte er es oder fragte. Stattdessen wollt er über die Menschen im Allgemeinen ziemlich viel wissen. Er sagte mir auch warum. Martuk erklärte mir, er wolle die Menschen verstehen um so auch mich besser zu verstehen. Ich fand das eher amüsant. Mit den Menschen der Föderation hatte ich nun ziemlich wenig gemein. Die meisten Vertreter der Sternenflotte waren KEINE amerikanischen Ureinwohner – und hatten somit mit mir auch nicht all zu viel zu tun. Ich glaube, die Klingonen sehen wohl die Menschen als ein Ganzes. Ihr Volk kennt wohl keine verschiedenen Rassen, so wie unseres. Daher verstand Martuk mich wohl nicht und auch nicht, warum ich immer abwinkte, wenn er mich nach den Menschen fragte.

Er hatte mich also zur Jagd eingeladen und ich hatte mich sehr gefreut. Zur Nacht waren wir in einem Wald unterwegs und lauschten. Martuk war auf ein weißes targh aus, aber das wusste ich nicht. Ich kauerte neben ihm im Unterholz – lauschte und witterte. Kein Großwild, Martuk!’ sagte ich leis. ’Nichts, was lohnen würde..!’ Martuk jedoch schien anderer Meinung zu sein, er wartete weiter. Ich wunderte mich, sagte aber nichts, sondern blieb weiter aufmerksam. Und wirklich – kurze Zeit später hörte und roch ich etwas großes. Das Tier war sicher sehr groß, es brachen Zweige, das Laub raschelte und ich konnte sogar die Schritte hören – Großwild! Den Geruch kannte ich auch schon – targh. Ach, dachte ich, Abendessen! Was durch das Unterholz brach und sich uns präsentierte war ein weißes Exemplar dieser schweineartigen Spezies. Sicher stand mein Mund vor Erstaunen offen – ich hatte noch nie zuvor ein helles targ gesehen, und dies hier war nicht nur hell, sondern tatsächlich fast rein weiß.

"Kennt ihr die Geschichte, um Kahless, seiner Lukara und dem weißen targh?" fragte mich Martuk und ich schüttelte nur stumm den Kopf und guckte weiter. Das Tier suchte wohl Futter, seine Schnauze blieb ständig am Boden. Ich bemerkte, wie Martuk sich anspannte. Er legte seine Waffen ab und schien sich bereit zu machen, das Tier anzugreifen. Ich staunte nicht schlecht. Bei allen Wölfen – er trug GARKEINE Waffen bei sich. "Ich werd’ auf Kahless’ Spuren wandeln – es mit der Hand fangen und Euch das Herz schenken, Chalqul!", stellte Martuk fest und wollte los. Für so ein Geschenk war ich ganz sicher das falsche Weib, ich packte fest seinen Oberarm. "Was bin ich? Bin ich eine Lady, die mit Webzeug auf dem Schoss auf Euch wartet?" zischelte ich bös und er grinste nur. Ich glaub fast, er wollt mich testen, aber sicher war ich mir hier auch nicht. "Dann fangt ihr es!" antwortete er nur und es war an mir, zu grinsen "DAS gefällt mir!" sagte ich darauf und legte vorsichtig meine Waffen ab, damit das targh uns nicht all zu früh hören würde. Es war am fressen – ich hatte also Zeit! Ich beobachtete das groß Tier und schlich mich durchs Unterholz näher heran. Die leichte Brise, fast unmerkbar, stand gut für mich. Die Beute konnte mich nicht wittern. Ich wusste, ich musste so nah als möglich herankommen, um gut springen zu können. Mir entfleuchte ein Knurren, doch das targh schien mich nicht zu hören – gut! Ich wartete den richtigen Zeitpunkt ab und sprang auf das Tier zu. Martuk hatte es mit den Händen töten wollen, wie Kahless einst. Nun, ich war nicht Kahless.

Ich hatte meinen Dolch zwischen die Zähne geklemmt und nahm ihn in die Hand, als ich aufkam. Meine Landung auf dem Tier verlief nicht so, wie’s hätte sein müssen. Ich rutschte weg und landete unter ihm. Das war nun gar nicht lustig! Ich wich den gefährlichen Hufen und den Hauern aus und konnte mich seitlich etwas an dem Tier hochziehen, als es zubiss. Einer der Hauer bohrte sich in meinen rechten Oberschenkel. Nun musst ich mich festhalten – gut festhalten und versuchen, die Klammer seines Bisses zu öffnen. Sicher würde es reißen, den Kopf schütteln, versuchen, mich loszuwerden. Würd's das mit geschlossenem Maul schaffen, würde es mir das Bein abreißen. Ich klammerte mich fest, ließ mich wieder fallen, langte dem wütenden Tier ans Maul und stach zu. Es öffnete den Biss und ich konnte mich befreien.. Rückwärts zog ich mich an einen Baum zurück und sah schnell hoch.. Prima – ein Ast, den ich erreichen konnte. Mein Blick wanderte wieder zu dem Tier, welches sich schnaubend zum Angriff bereit machte. Es stand in seiner weißen Pracht und Wildheit nur wenige Meter vor mir, senkte den Kopf und quiekte böse. Ich reizte es zusätzlich, wedelte mit dem Dolch vor ihm herum und machte ein paar Mal einen schnellen Schritt vor. Wie ich erhofft hatte, galoppierte es im vollen Karree auf mich zu. Bis zuletzt wartete ich, bevor ich mit beiden Händen den Ast über mir ergriff und mich hochzog. Unter mir erbebte der Stamm des Baumes, als das targh dagegen rannte. Es fiel auf die Seite. Ich sprang sofort wieder herunter und stieß knurrend mit meinem Dolch zu und drehte die Klinge. Das Tier zappelte wild mit den Beinen und quiekte vor Schmerzen. Es durfte sich nicht mehr erheben oder diese Jagd würde für mich schlimm enden. Also stieß ich mit der Hand in die Wunde des Tieres und riss mit letzter Kraft das heftig pochende Herz heraus. Martuk war begeistert und kam auf mich zu, während ich meine Beute auf traditionelle Weise der AhtnaH ehrte, ich nahm von dem Blut des targh und malte mir mit Zeige- und Mittelfinger zwei Streifen auf die Wange. Wackelig stand ich auf und bot Martuk das Herz. "Hier!", sagte ich, "Euer Herz, Martuk!" Er grinste über das ganze Gesicht, nahm das Herz und riss es auseinander. Die eine Hälfte gab er mir zurück, setzte sich und begann das Herz aufzuessen. "Setzt Euch," lud er mich ein, doch ich schüttelte den Kopf. Würde ich mich nun setzen, käme ich wohl nicht mehr alleine auf. Ich hatte ein ziemlich großes Loch im Oberschenkel und es wollt auch gar nicht mehr aufhören, zu bluten. Wir aßen das targhherz schweigend. Dann stand Martuk auf und sagte, er würde nun gehen müssen, er hätte noch etwas zu erledigen.

Ich staunte nicht schlecht. "Das targh nehmen wir mit!", sagte er noch. NATÜRLICH würden wir es mitnehmen...! Darüber staunte ich, darüber, dass er nun weg wollte, darüber, dass er es anscheinend sehr eilig hatte. Sicher bemerkte Martuk meinen Blick. "Es hat mit Euch zu tun, Chalqul!", sagte er "zumindest indirekt!" Ich verstand gar nichts mehr und guckte wohl auch so. "Euer ehemalige loD'nal hat mich zum Kampfe gefordert!", erklärte er schlicht und ich erstarrte. "Ich komm’ mit Euch!" stellte ich fest und folgte ihm auf dem Fuße. Im Gehen band ich noch schnell die Wunde ab und humpelte ihm hintendrein. Ich hatte Angst, aber sicherlich würde ich mich nicht verstecken. Nein, ich würde es mir ansehen. Das war ich BaHreK schuldig – und mir selbst sowieso. Irgendwann hatte es ja so kommen müssen. Vielleicht war ich einigermaßen gefasst, weil ich dies gewusst hatte – vielleicht hatt’ ich in der letzten Zeit sogar darauf gewartet. Krieger forderten mich, BaHreK musste zusehen – daneben stehn und durfte nichts tun. Ja, ich liebte ihn noch immer, aber ich wusste auch, dass wir nie mehr zusammen sein durften. Ich hatte eine Entscheidung getroffen damals und bezahlte nun dafür. Es hatte ja so kommen müssen!

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