Die Geschichte aus der Jugendzeit von Azetbur II

© by Azetbur II

 

Sie war 19 Jahre als sie Johrg aus dem Hause Sormon zum ersten Mal sah.

Großgewachsen, muskulös und mit einer starken Stirnplatte. Er schwang das bat´leth (Schwert der Ehre) elegant und wehrte in einem Übungskampf drei Angreifer damit ab. Schweiß glitzerte auf seiner Haut, beinahe meinte sie, ihn riechen zu können und sie konnte seinen Atem hören. Seine langen schwarzen Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden, so daß es nicht auf seiner Haut klebte. Es sah so leicht aus, wie er mit den Angreifern umging.

Plötzlich zischte etwas an ihrem Ohr vorbei und sie mußte den Blick von ihm losreißen. Beinahe hätte StaTla sie in Scheiben geschnitten. Sie hob das bat'leth in einer Abwehrreaktion nach oben, konnte StaTlas bat'leth damit blockieren und rieß es herum, so daß sie den Ellenbogen in den Bauch rammen konnte. Mit einem Keuchen trat StaTla von ihr weg.

Als sie sich erholt hatte, fragte sie: "Wovon warst Du eben abgelenkt, Azetbur?" Da Azetbur nicht antwortete, sah sie in die Richtung, in die Azetbur eben gestarrt hatte und begann zu grinsen. "Das ist unser neuer yaS cha´DIch. Aber seinen Namen kenne ich noch nicht." Sie schaute wieder zu Azetbur und mußte sich das Lachen verkneifen.

Sie standen auf einer Wiese, auf der die bekk (Fußsoldat) und die Offiziere sich in Übungskämpfen trainierten. Der Krieger, auf den Azetbur aus 20 Metern Entfernung anstarrte, war von einem Ring Krieger umgeben, die ihn anfeuerten. Als neuer yaS cha´DIch ( Sicherheitschef und 2. Offizier) machte er im Moment einen guten Eindruck auf die Krieger.

Azetbur war von seinem Anblick wie gefangen. So stellte sie sich einen starken Krieger vor. Sicher, er hatte einige Muskeln, aber nicht soviel, daß sie ihn in seiner Beweglichkeit stören würden. Sein Oberkörper war nackt und so konnte sie das Muskelspiel gut beobachten. Die enge Uniformhose betonte seine starken Oberschenkel. Ein leichter Windhauch wehte seinen Geruch über die Wiese. Ein leichter Schauder durchrieselte ihren Körper.

"Jetzt komm mit, bevor Du auffällst. Das wird ja peinlich." StaTla zerrte an Azetbur und konnte sie zum Zelt ziehen, in dem sie sich duschen konnten. Immerhin hatten sie beide eine zweistündige Übungseinheit hinter sich. Azetbur ließ sich mitziehen, obwohl sie liebend gerne das Ende des Kampfes gesehen hätte.

Das nächste Mal sah sie ihn in der Kantine, wie er das Essen auf einem Tablett zu seinen Kameraden von der Brücke trug. Die klingonische Uniform stand ihm hervorragend, das Abzeichen des Hauses Sormon war darauf gut zu erkennen. Ein mIl’od (Säbelbär) vor dem Berg, der auf dem Land stand, mit der typischen Bergspitze. Seine schwarzen, langen Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden, der ihm hinten den Rücken herunterhing. Während sie ihn beobachtete, konnte sie seinen Armmuskel zucken sehen. Plötzlich bekam sie einen Schups von hinten und StaTla sah sie grinsend an. Mit einem Achselzucken ging sie weiter und setzte sich an den Tisch, an dem ihre Gruppe saß, mit Gruppenführerin Wol.

"... wir müssen das härter trainieren, damit wir eine Chance gegen 17. Squad haben. Ich will, daß wir sie mit ihrer Arroganz beschämen." Wol war eine gute Squadführerin. Azetbur und StaTla dienten schon einige Zeit unter ihr und durch ihre Führung konnten sie sich bislang immer siegreich schlagen. Die beiden setzten sich dazu und nickten zustimmend.

Das 20. Squad, bestehend aus Wol, StaTla, Azetbur, Davok und Krevor, war vom 17. Squad zu einem Wettkampf herausgefordert worden und diesen würden sie natürlich gewinnen. Sie würden alles daran setzen. Hungrig machten sich StaTla und Azetbur über das Gagh (klingonische Schlangenwürmer) her, bei den anderen waren die Schüsseln bereits leer. Klingonisches Essen bestand bevorzugt aus lebenden oder frisch getöteten Tieren, obwohl es auch gekochte Speisen gab, die allerdings nicht recht beliebt waren. Der Kantinenchef hatte einen guten Tag und das Gagh aus der Stase geholt, vielleicht auch zur Feier des Tages, weil der neue yaS cha´DIch eingetroffen ist. Azetbur schmeckte es jedenfalls und sah zu StaTla hinüber, die gerade einen Wurm einsaugte. Das sah zu komisch aus und sie lachte kurz vor sich hin. StaTlas Gesichtsausdruck zeigte deutlich, daß sie Azetburs Lachen bemerkt hatte und schaute säuerlich zu ihr.

Das 20.Squad ging nach dem Essen wieder auf die Trainingswiese. Diesmal trat Azetbur gegen Krevor mit dem d'l tagh an, StaTLa gegen Davok, der mit dem bat'leth recht gut umgehen konnte. Die beiden lieferten sich einen guten Kampf, bei dem die Schwerter aneinanderkrachten und die Funken stoben. Wol beaufsichtigte die beiden Kämpfe.

Krevor war eine ruhige Kämpferin, die das Feuer kontrollieren und zum richtigen Zeitpunkt hochlodern lassen konnte. Azetbur hatte die Geduld noch nicht und griff die mit einer Kombination an, der Krevor mühelos auswich. Sie hatte noch nicht mal die beiden zusätzlichen Klingen ausgeklappt und Azetbur ärgerte sich darüber. Sie griff nochmals an, Krevor wich seitlich aus und ließ sie ins Leere laufen. Wütend drehte sie sich und versuchte, Krevor so zu treffen. Krevor wehrte den Angriff mit dem d'k tagh ab, Azetburs Klinge rutschte an ihrer herunter und sie zielte mit der linken Faust auf ihr Kinn. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich ducken und rammte Krevor ihre Schulter in den Bauch. Diese griff fest an Azetburs Schulter zu und zog sie seitlich mit, so daß sie ihr Gleichgewicht verlor. Mit einem Fußfeger von ihr, landete Azetbur auf der Wiese. Wütend schlug sie mit der Hand auf die Wiese und sah zu Krevor. "Hör auf, mit mir zu spielen." Krevor lachte und stand geschmeidig auf. "Dann fang an wie eine Kriegerin zu kämpfen und nicht wie eine tI’qa’ vIghro’."

Jetzt wurde Azetbur noch wütender und begann zu knurren. Mit einem Satz sprang sie auf und rannte mit gezücktem Messer auf Krevor zu, die ganz ruhig dastand.

Sie hatte weit mehr Erfahrung im Kampf als Azetbur, trug ein paar Narben hier und da, aber war eine durchaus ansehnliche Klingonin. Sie trug kein Abzeichen eines Hauses an sich, genauso wie Wol. Ihre Stirnwülste waren fein geschwungen, der Rand etwas stärker. Ihre Arme waren kräftig von täglichem Training und ihre Bewegungen geschmeidig wie das einer tI’qa’ vIghro’ (Tika-Katze). tI’qa’ vIghro’ wurden zwar als Haustiere gehalten, ebenso wie Targhs, aber ihre wilden Artgenossen waren gefährlich.

Elegant wich sie Azetburs Ansturm aus und gab ihr noch zusätzlich Schwung, so daß sie wieder auf der Wiese landete. Umnebelt von der Wut griff sie wieder an und Krevor konnte nun wirklich mit ihr spielen. Nach ein paar weiteren nutzlosen Angriffen, steckte Krevor den d'k tagh (Dolch), den sie bislang nicht gebraucht hatte, an ihre Seite. Als Azetbur das sah, hechtete sie sich auf Krevor, um sie nun fertig zu machen, aber diese hatte auch hier eine Abwehr parat. Am Ende lag Azetbur mit dem Rücken auf dem Boden, das d'k tagh lag außer Reichweite und Krevor saß auf ihr, ihre Arme fixiert, so daß sie nur noch strampeln konnte.

Krevor hatte vor zu warten, bis Azetbur sich beruhigt hatte, als Wol dazukam, ebenso Davok und StaTla. "Krevor, laß sie los. Azetbur, ich erwarte Dich morgen vor dem Dienst im Übungsraum auf der IKS may'." Dann drehte sie sich um und ging hinüber zu den anderen Squadführern, die sich um den yaS cha´DIch versammelten. Krevor stand auf und bot Azetbur die Hand an, aber diese schlug das Angebot wütend aus und stand auf. StaTla hütete sich, etwas dazu zu sagen und auch Davok grinste nur vor sich hin. Krevor schüttelte nur den Kopf und schaute hinüber, was beim yaS cha´DIch und den Squadführern passierte. Azetbur stellte sich, immer noch wütend, aber sich inzwischen beherrschend, zu den anderen.

Ihre Wut verrauchte mit der Zeit, die verstrich, in der sie auf eine Reaktion der Gruppe um den yaS cha´DIch warteten. Den yaS cha´DIch selbst sah sie nicht, verdeckt durch Squadführer. Von rechts kam das 17. Squad herüber. Das Squad bestand Torr'yak, wYld'tork, Sork und MarQ. Torr'yak konnte wieder nicht an sich halten. "Hey Davok, wartest Du auf die Erlaubnis Deiner Führerin, daß Du Dich den Weibern um Dich herum nähern darfst? Oder willst Du die Führerin alleine haben?" Er lachte laut als er Davoks wütendes Gesicht sah. "Ja komm doch, Du ghIlab ghew (Glob-Fliege), greif mich an oder brauchst Du Hilfe von den Weibern da?" Krevor und StaTla versuchten, mit Azetbur, Davok zurückzuhalten. Wenn sie vor dem Wettkampf einen vom 17. Squad niedermachen würden, hätten sie schon verloren. "Verzieh Dich, Du Sohn eines Gagh. Du traust Dich das ja bloß, weil Du weißt, daß ich Schwächere nicht angreife."

Jetzt war es an wYld'tork, Sork und MarQ, daß sie Torr'yak zurückhielten. Davok beruhigte sich zusehends und begann zu grinsen als er Torr'yak so herumzerren sah, daß die anderen ihn nur bändigen konnten, indem sie ihn auf den Boden drückten. "Kommt mit, Krieger," sagte Davok zu Azetbur, StaTla und Krevor, "laßt uns ein Faß Blutwein leeren zur Feier des Tages." Was es genau zu feiern gab, war nicht wichtig, und so folgten sie ihm zurück aufs Schiff.

Wol hatte zwei Fässer Blutwein besorgt gehabt und nach einem opulenten Mahl mit Pipiusklaue, Gagh und Racht, feierte das 20. Squad bis spät in die Nacht.

Azetbur war trotzdem früh wach, um ihre Waffen zu pflegen. Der Disruptor benötigte nicht viel, eine Überprüfung der Energiezelle und der Ladekapazität genügte. Das bat'leth hatte sie von ihrer Mutter bekommen als sie gerade laufen konnte. Auf dem Metall war das Zeichen des Hauses Gorkon eingraviert, genau auf dem mittleren Zacken der fünf. Das Schwert wurde mit beiden Händen geführt und die halbmondförmige Schneide endete in den beiden äußersten großen Zacken, in der Mitte der gravierte Zacken und jeweils auf der Hälfte die sekundären Zacken. Sorgfältig schliff sie die Schneiden nach, die bei dem Übungskampf etwas rauh geworden waren. Sie würde es polieren bis es wieder glänzte.

Währenddessen dachte sie über ihren Traum nach. Der neue yaS cha´DIch hatte sie im Traum zu sich gerufen, in sein Büro. Als sie es betrat und salutierte, ignorierte er sie erstmal. Unauffällig hatte sie sich umgeschaut und sah an den Wänden das Bild Kahless, des größten Kriegers der Klingonen.

Er hatte damals den Kampf gegen den Tyrannen Molor aufgenommen gehabt, der das Volk unterdrückte. Er hatte das erste bat'leth aus seinen Haaren geschmiedet und damit Molor in einem Zweikampf besiegt. Der Ehrenkodex, an den sich jeder ehrenhafte Klingone hielt, kam von ihm. Kahless hatte das Klingonische Reich gegründet und war der erste Imperator. Das Bild von ihm zeigte ihn, wie er das fertig geschmiedete bat'leth vor dem Hintergrund des Vulkans Kris'tak mit beiden Händen hochhielt.

"Azetbur Gorkon, bekk des 20. Squad." Azetbur stand angespannt vor seinem Schreibtisch und schaute geradeaus. "Ihr seid mir aufgefallen." Er stand auf und trat vor sie, zwischen den Schreibtisch. Ihr Körper begann zu vibrieren von seiner Nähe. Er war größer als sie, er strahlte Kraft und Geschmeidigkeit aus. Azetbur hatte Mühe, sich zu beherrschen und schaute weiter geradeaus, so wie es von ihr erwartet wurde. "Ihr sagt nichts dazu?" Sie hörte wie er grinste und schaute hoch, in sein Gesicht. Er grinste tatsächlich. Dann verkürzte er den Abstand und kam mit dem Gesicht ihrem sehr nahe, so nah, daß sie ihn riechen konnte. Wie in einem Rausch schloß sie die Augen und hörte dann seine tiefe Stimme nah an ihrem Ohr, was sie beinahe erschauern ließ. "Ihr seid eine wunderschöne Frau und ich würde Euch gerne näher kennenlernen." Sie spürte wie er ihren Geruch einsog und konnte diesmal ein leichtes Zittern nicht unterdrücken.

Dann war sie aufgewacht, mit dem Bild des yaS cha´DIch vor Augen. Ein Techniker in der Nähe der Schlafkojen hatte seinen Koffer einfach fallen lassen als er zu der reperaturbedürftigen Stelle gekommen war. Sie verstand wenig von Technik, aber daß das um diese Zeit sein mußte... Die anderen aus ihrem Squad drehten sich um und schliefen wieder ein. Sie lag noch etwa eine Stunde wach, hörte den Techniker vor sich hinfluchen und wünschte sich, er würde endlich von dannen ziehen. Sie war dann aufgestanden und hatte mit der Pflege der Waffen begonnen. Sie konzentrierte sich wieder auf das bat'tleth vor ihr, das nun wieder in dem Glanz erstrahlte wie es sollte.

Danach nahm sie sich ihr d'k tagh, das Messer der Ehre, und klappte die beiden sekundären Klingen aus, um auch diese zu schleifen. Die zwei seitlichen Klingen konnten häßliche Wunden zufügen, wenn sie sich in Fleisch hineingruben. Azetbur hatte damit bereits Herausforderungen gemeistert, aber Krevor war eine Meisterin mit dem d'k tagh. Ihre Gegner damals waren meist groß und schwerfällig, so daß Azetbur keine Probleme hatte, sich durchzusetzen. Die große Messerklinge in der Mitte war zweischneidig, wobei sich die zwei Klingen erst vorne an der Spitze zusammentrafen, so daß es in der Mitte offen war.

Das Schleifen war eine Kunst, die sie ebenfalls von ihrer Mutter erlernt hatte. Ihr Vater war oft fort gewesen als er dem Reich in der Flotte diente. Ihre Mutter folgte ebenfalls dem Pfad des Kriegers, kümmerte sich aber um die Ausbildung ihrer Kinder. Neben Azetbur gab es noch Gorkon IV, Klag und StoRak, ihre Brüder. Sie war nach ihrer Großmutter benannt worden, die damals die Verhandlungen mit der Förderation fortgesetzt hatte und damit sogar kurze Zeit Kanzlerin gewesen war, als ihr Vater von dem General ermordet worden war. Leider fehlten ihr bislang sämtliche Eigenschaften einer Diplomatin und sie hielt die Terraner für Weichlinge.

Während sie die große Klinge des d'k tagh schliff, erwachten die anderen des 20. Squads. Wol, als Leiterin des Squads, hätte eigentlich auf dem untersten Bett schlafen sollen, aber Davok war so groß und schwer, daß keines der Betten darüber ihn ausgehalten hätten. Deswegen war das zweite Bett von unten das von Wol. Darüber schlief Krevor, dann SteTla und ganz oben Azetbur. Jeder bekk hatte so ein eigenes Bett, mehr war nicht nötig. Für private Habseligkeiten gab es ein in die Wand eingelassenes Fach, das man sichern konnte. Wol stand auf und sprang die kurze Höhe herunter zu Azetbur. Sie streckte sich und grinste sie dann an. "Bereit für einen Trainingskampf vor dem Frühstück?" Rasch hatte Wol ihre Trainingsuniform angezogen und ging voran. Azetbur folgte ihr, wobei sie einen Blick zu SteTla hochwarf, die noch in den Träumen schwelgte.

Der Trainingsraum der IKS may' war ein großer Raum, auf dem Boden ein dünner Teppich, der Kratzer auf dem Metall verhindern sollte, an einer Seite lagen die verschiedensten Waffen auf entsprechenden Ständern bereit. Aber Wol schüttelte den Kopf als Azetbur zu den Übungswaffen hinübergehen wollte. "Nein, wir brauchen keine Waffen." Mit einer Geste bedeutete sie Azetbur, sich ihr gegenüber zu stellen.

"Wie gut warst Du im Nahkampfgrundkurs?" Sie schaute verdutzt auf diese Frage und versuchte sich zu erinnern. "Ich denke, ich konnte mich gegen die meisten ganz gut wehren." Sie verschränkte die Arme abwartend. Was soll die Fragerei? Ich dachte, sie will mich im Kampf mit dem d'k tagh trainieren...'

Wol bewegte kurz aber schnell ihre Hand und tippte Azetbur mit der Hand an die Stirn. "Sieht für mich so aus, als wären Deine Gegner sehr langsam gewesen." Azetbur stand nun in Kampfstellung, ab dem Moment als sie die Berührung registriert hatte, aber nicht schnell genug, um Kontakt zu dem Arm von Wol zu bekommen. Diese stand ihr ruhig gegenüber. "Du mußt lernen, im Kampf Deine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Deine Kampftechniken solltest Du durch regelmäiges Training verbessern. Die erste Übung wird sein, daß Du verhinderst, daß ich Dich berühren kann." So schnell, wie Wols Hand vorschoss, konnte Azetbur nicht reagieren. Erst als sie sich konzentrierte, gelang es ihr überhaupt ansatzweise, die Bewegungen wahrzunehmen und zu reagieren, wenn auch verspätet.

Eine halbe Stunde später war Azetbur leicht verschwitzt. Sie hatte nicht gedacht, daß diese Übung so anstregend sein konnte. Wol erwartete hohe Aufmerksamkeit und Schnelligkeit. Am Ende konnte sie Wol dreimal abwehren, aber kein Vergleich, wie oft sie ihre Abwehr durchdringen konnte. Sie ärgerte sich über sich selbst, sah aber ein, daß sie mehr Übung brauchte. "Und jetzt die Übung Spiegelbild." Wols Anweisung war kurz, aber sie wußte, was nun von ihr erwartet wurde. Jede Bewegung von Wol würde sie nun spiegelbildlich ausführen.

Als Wol mit Azetbur in der Kantine erschien, saßen die restlichen Mitglieder des 20. Squads bereits beim Frühstück. Sie setzten sich mit einem heißen dampfenden raktajino (klingonischer Milchkaffee) und Q'truyg (Desserttörtchen) zu Davok, Krevor und StaTla an den Tisch. Azetbur nickte als Morgengruß in die Runde und setzte sich StaTla gegenüber. "Wie war das Training?" fragte sie. Azetbur grinste kurz und schielte zu Wol hinüber, die neben Krevor saß und mit einer Handvoll Gagh beschäftigt zu sein schien. "Ich fand es gut. Täte Dir vielleicht auch ganz gut, dann hättest Du vielleicht mal eine Chance gegen mich." Gutgelaunt schob sie sich ein Q'truyg in den Mund. Sie liebte Süßes zum Frühstück. StaTla warf ihr einen wütenden Blick zu, während sie auf dem Racht kaute. "Das wird sich zeigen, wer hier gegen wen eine Chance hat", knurrte sie vor sich hin und trank vom raktajino. Nur damit wurde StaTla richtig wach, sie haßte es, wenn sie früh aufstehen mußte, aber sie liebte es, mit ihren Kameraden und Freunden, denn als solche sah sie das 20. Squad an, zusammen zu sein. Azetbur lachte über die knurrige Antwort von SteTla, sie kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, daß sie noch morgenmuffelig war. Sie hingegen war hellwach, einmal durch das frühe Sondertraining aber auch durch den Traum, aus dem sie so unpassend geweckt worden war.

In diesem Moment betrat der yaS cha´DIch die Kantine und ging, nachdem er sich eine Schüssel Gagh und raktajino geholt hatte, an den Tisch der Brückenoffiziere. Nun konnte sie ihn unauffällig von der Seite betrachten. An seinem rechten Arm konnte sie eine Narbe erkennen, da er die kurzärmelige Uniform trug. Sie schien schon älter zu sein, da sie fast die gleiche Farbe wie die umgebende Haut hatte. Gerade als sie sich vorstellte, wie sich seine Haut wohl anfühlte, bekam sie von StaTla einen Tritt ans Schienbein. Wütend starrte sie StaTla in die Augen, die nur den Kopf schüttelte.

"... und StaTla trainieren nachher nochmal mit dem bat'leth, danach für alle Ausdauerlauf. Noch Fragen?" Wol schaute zu jedem, sich wohl bewußt, daß Azetbur nicht alles mitbekommen hatte. Schließlich kannte sie ihre Leute und wußte meist, was in ihnen gerade abging. Jeder würde für sie in den Tod gehen, weil sie alle ehrenhafte Krieger waren, und sie war stolz darauf. Zusammen würden sie viel Ehre für sich und ihre Häuser erringen können.

Sie grinste als sie kein Widerspruch kam und ging den anderen voran. Davok und Krevor folgten dicht hinter ihr, Azetbur und SteTla etwas weiter hinten. "Was sollte denn der Tritt?" "Na, Dich vor schlimmeren bewahren, aber ich kann Dich das nächstemal auch von Wol in der Luft zerfetzen lassen, wenn Du willst. Du siehst richtig putzig aus, wenn Du ihn anstarrst." Schnell machte StaTla ein paar Schritte nach vorne und schloß zu den anderen auf. Azetbur folgte ihr und wenige Minuten später stand das 20. Squad wieder auf dem Planeten und auf der Wiese, auf der sie das Training absolvieren würden. Die anderen Squads waren ebenfalls hier, um zu trainieren. Die ersten zwanzig Squad bestanden aus Kriegern, die als bessere Kämpfer als die restlichen 80 Squads galten

Wol und Krevor griffen gemeinsam Davok an, der doch etwas Mühe hatte, sich gegen zwei Angreifer zu wehren. StaTla wartete darauf, daß Azetbur den Kampf beginnen würde. Diese war allerdings schon wieder durch einen gewissen Krieger abgelenkt. Ungeduldig näherte sich StaTla Azetbur und überraschte sie mit einem Fußfeger, der Azetbur auf den Boden beförderte. "Wenn wir nicht Freunde wären, wärest Du tot. Und nun konzentrier Dich gefälligst. Du kannst ihn später noch genug anhimmeln." Es klang Wut in der Stimme mit. Azetbur schaute zu StaTla und beschloß, sich zusammen zu reißen und StaTla einen guten Übungskampf zu bieten.

StaTla griff Azetbur mit einer Schwingerkombination an. Ruhig erwartete sie den Angriff und schmetterte genau im richtigen Moment das bat'leth zwischen sich und StaTla. Dann schwenkte sie das Schwert, das sie mit beiden Händen hielt, zur Seite und griff nun ihrerseits mit einem Schlag in Richtung StaTlas rechter Schulter an. Gerade noch konnte StaTla zur Seite springen und das bat'leth hochreißen. Sie mußte sich nun verteidigen und hatte etwas Mühe, gegen die Wirbel anzukommen. Endlich konnte sie einhaken und Azetbur angreifen. Es ging hin und her und bald standen nicht nur das 20. Squad um die beiden sondern auch welche der anderen Squads. Die beiden bemerkten das nicht und kämpften konzentriert weiter. Sogar der yaS cha´DIch kam hinzu und schaute dem Kampf zu.

Ein letzter Schlag und StaTla verlor das bat'leth aus den Händen, die schon recht verkrampft waren, von dem harten Kampf, den ihr Azetbur geliefert hatte. Azetbur stoppte ihr bat'leth schwer schnaufend kurz vor StaTlas Halsschlagader. "Hegh" (Tod), sagte sie leise zu StaTla. Dann nahm sah das bat'leth weg von ihrem Hals und reicht ihr die Hand.

Die Menge zerstreute sich schnell und vom yaS cha´DIch war nichts mehr zu sehen. Azetbur half StaTla hoch. Wol kam näher und klopfte beiden auf die Schulter. "Sowas will ich öfter sehen, Kriegerinnen. Das war beeindruckend." Der Atem der beiden beruhigte sich wieder und sie grinsten Wol erfreut an. "Und jetzt ab mit Euch zum Ausdauerlauf." Mit einer Handbewegung schickte sie das Squad los, in Richtung des naheliegenden Waldes, den vieren auf den Fersen. Wol hatte keine Mühe, ihnen zu folgen.

Wol trieb sie durch den Wald und schickte sie einen kleinen Berg hinauf. Auf dem Rückweg stockte Krevor plötzlich mitten im Lauf und wurde langsamer. Die anderen folgten ihrem Beispiel und stoppten hinter ihr. Neugierig schaute Azetbur, weshalb Krevor nun angehalten hatte und sah dann im Geäst der Bäume eine Familie von vIghro’s (katzenartiges Tier). Die Mutter lag auf dem untersten Ast und beobachtete die Klingonen unter ihr. Ihr seidiges Fell glänzte, das Punktemuster ließen sie beinahe mit dem baum verschmelzen. Ihr Schwanz zuckte nervös und ihre grünen Augen erfaßten alle der Truppe. Über ihr im Geäst spielten drei Junge und beachteten die Zuschauer nicht weiter. Eines versuchte, den nächsthöheren Ast zu erklimmen, die anderen zwei schienen sich um eine Astgabel zu streiten, in der man besonders bequem liegen konnste. Azetbur lächelte als sie die Tiere da herumbalgen sah. Auch klingonische Kinder waren nicht zimperlich miteinander.

Mit einem Handzeichen schickte Wol die Gruppe weiter. Sie wollte den Ausdauerlauf beenden und pünktlich zu ihrer Verabredung erscheinen. Ihr gefielen die vIghro’s ebenfalls, aber es war eine Tugend der Klingonen, pünktlich zu sein. Sie war mit dem Trainingserfolg von heute zufrieden und wollte ihren Leuten einen ruhigen abend gewähren.

Unruhig wälzte sich Azetbur im obersten Bett umher. Sie konnte nicht schlafen und überlegte, wie sie mehr Informationen über den yaS cha´DIch bekommen konnte, ohne daß offensichtlich wurde, daß sie sich für ihn interessierte. Klar gab es Gerüchte, aber mehr als den Namen hatte sie noch nicht mitbekommen... Johrg aus dem Hause Sormon, yaS cha´DIch der IKS may', beeindruckender Kämpfer.

Als sie sich wieder herumdrehte, mit Johrg vor Augen, bekam sie von unten einen Tritt, "Schlaf jetzt endlich!" zischte StaTla nach oben. Sie hörte sie wütend ihr Kissen knautschen und sich in die Decke einkuscheln. Der Tag war für StaTla anstrengend gewesen.

Unter StaTla lag Krevor schon tief im Schlaf und bekam von all dem nichts mit, Wol war noch bei der Besprechung und Davok schnarchte inzwischen, was Azetbur das Einschlafen nicht gerade erleicherte. Sie machte die Augen zu und seufzte als sie wieder Johrg vor sich sah.

In Gedanken strich sie seine Stirnwülste zärtlich nach. Erst den kräftigeren Ring außen, dann die fein geschwungenen Linien dazwischen. In der Mitte kamen die Knochen nicht so weit hoch wie bei anderen Klingonen, aber das gefiel ihr. Bei ihr kamen die Wülste in der Mitte besonders stark heraus, aber der äußere Ring war dagegen weniger. Als sie sich vorstellte, wie seine Finger darüberstreichen würden, erschauerte sie wohlig. Dann ließ sie in ihren Gedanken seine Fingerspitzen über ihren Rücken laufen, über die Wirbelsäule, auf deren Wirbel knochige Fortsätze zum Schutz des Nervensystems ausgebildet waren. Sie seufzte und kuschelte sich in das Kissen unter ihr. Aber erst mußte sie ihn auf sich aufmerksam machen. Die höheren Offiziere gaben sich mit den Bodentruppen eher weniger ab.

Ihre Augen waren geschlossen und sie fühlte, wie sie auf Armen getragen wurde, ihr Kopf an einer kräftigen Schulter. Das Herzklopfen der beiden Herzen in der Brust darunter beruhigte sie und sie schmiegte sich näher dran. Die Umgebung mit den Geräuschen und Gerüchen ignorierte sie. Selbst der Geruch von frischem Targh-Herzen hätte sie nicht von der Stelle bewegt. Sie roch seinen intensiven Geruch, herb mit einer Note Moschus und einer Spur der neHjej (Distel). Sie fühlte sich sicher und geborgen.

Plötzlich spürte sie Tropfen auf ihrem Gesicht und bewegte sich weg davon. Zwei Sekunden später bekam sie einen Schwung Wasser ins Gesicht und setzte sich ruckartig auf, ihre Hand schoß vor, aber der Schatten war sofort außer Reichweite. "Du hättest Dich hören sollen, Azetbur. Zeit zum Aufstehen... sonst bin es doch ich, die damit Probleme hat." StaTla lachte und Azetbur konnte nicht anders und lachte mit. "Na warte, wenn ich Dich erwische." Sie hechtete vor und versuchte, ihre Hand zu erwischen. Schnell versuchte StaTla, sich nach unten zu schwingen.

Azetbur streifte ihre Hand und versuchte, StaTla zu greifen. Diese schwang sich auf ihr Bett und Azetbur schwang sich mit einer Rolle nach unten und stürzte sich lachend auf StaTla, die sich unter ihr wand und versuchte, freizukommen.

"He, Ihr da oben! Runterkommen und antreten!" Wols Stimme war klar und deutlich zu hören. Die beiden hielten inne und schauten dann über den Bettrand. Wol stand, mit den Armen in der Seite, unten und schaute grinsend hoch, wurde dann aber ernst. "In 15 Minuten, beim Frühstück!" Sie drehte sich kopfschüttelnd weg und ging mit Krevor und Davok voran, die etwas weiter weg standen.

Azetbur hatte das Grinsen von Wol gesehen und war froh, daß ihr Squadführer eher von der umgänglichen Art war. Kurzerhand rollte sie sich, an ihrer Bettkante hängend, wieder nach oben und zog ihre Uniform an. Die schwarze Hose war enganliegend, so daß sie nirgends hängen bleiben würde, damit. Sie zog eine schwarze, kurzärmelige Tunika an und zog darüber das leichte Kettenhemd an, das aus dünnen Schuppenblättern bestand. Es glänzte rötlich, da das Licht auf dem Schiff einen angenehmen Rotton abgab. Die Augen der Klingonen waren im Rotbereich weitaus besser. Das Farbspektrum ihrer Augen war im Rotbereich stärker ausgeprägt, so wie Menschen im Grünbereich besser unterscheiden können. Die Metallschuppen funkelten in einem irisierenden Rotbereich. Das Emblem des Hauses Gorkon brachte sie auf ihrer linken Seite an.

Pünktlich erschienen StaTla und Azetbur in der Mensa und setzten sich dann zu den anderen. Krevor hatte eine Schüssel kalten Racht vor sich, Davok hatte süßen Kuchen vor sich stehen, von dem allerdings außer ein paar Krümeln nicht mehr viel zu sehen war, Wol spülte gerade die letzten Reste mit einem raktajino hinunter.

"Heute nachmittag haben wir den Wettkampf gegen das 17. Squad. Bis dahin erwarte ich leichte Übungen, verausgabt Euch nicht. Ich empfehle, Euch mental vorzubereiten und einige mok'bara-Übungen (klingonische waffenlose Selbstverteidungung) durchzugehen." Azetbur grummelte vor sich hin, den Mund mit Gagh gefüllt, die heute wacher als gestern schienen und mehr um sich schlugen... sie mochte mok'bara nicht, egal, wie gut das für den Geist auch sein sollte. Sie hatte lieber ein bat'leth in der Hand und ging gegen einen Gegner vor ihr vor als diese mok'bara-Übungen, bei denen sie gegen 'unsichtbare' Gegner antreten sollte, die sie sich vorstellen sollte. Es gab mok'bara-Meister, die erstaunliche Dinge vollbrachten und gegen zehn bewaffnete Klingonen ankamen, aber sie würde nicht dazu gehören. Sie schaute zu StaTla hinüber, die gerade von ihrem raktajino trank. Sie schien das noch nicht verarbeitet zu haben, was Wol sagte, weil sie noch nicht darauf reagiert hatte. StaTla teilte in dieser Hinsicht ihre Meinung und sie hatte erwartet, daß sie sich das anmerken lassen würde.

Wol blickte zu Azetbur und StaTla. Sie kannte die beiden und wußte, daß sie zumindest der Empfehlung, mok'bara-Übungen durchzuführen, nicht folgen würden, aber dem Rest vielleicht schon. Sie hatte sich mit Krevor schon abgesprochen und sie beide würden ein lockeres Sparring machen, um den Geist und das Auge zu schärfen. Davok zog sich vor entscheidenden Kämpfen immer gerne zurück und aus Erfahrung wußte sie, daß er danach in Bestform zum Kampf erschien.

"Der Wettkampf beginnt heute nachmittag, unten auf dem Planeten. Findet Euch rechtzeitig ein. Neben der Ehre geht es auch um sechs Fässer Blutwein. Der yaS cha´DIch wird ebenfalls dabei sein und gegebenenfalls ein strittiges Ergebnis beurteilen." Azetbur schaute von ihrer Schüssel Gagh auf. yaS cha´DIch Johrg Sormon würde auch kommen? Ihre beiden Herzen begannen schneller zu schlagen, bei der Aussicht, daß der yaS cha´DIch bei dem Wettkampf zuschauen würde.

Sie hatte mit StaTla locker mit dem bat'leth trainiert. Entspannt lagen sie auf der Wiese und aßen ein paar Q’truyg, die sie mitgebracht hatten. Die Sonne scheinte angenehm warm, nur die Färbung war anders als auf Q'onos. Die Sonne hier strahlte in einem hellen gelb und die Pflanzen trugen blaue Blätter.

Krevor kam bald dazu und setzte sich. Schnell stibitzte sie sich ein Q’truyg und verspeiste es mit einem Grinsen. Azetbur grinste nur zurück. Wie Wol, StatLa und Azetbur hatte Krevor einen süßen Zahn, sie liebte alles Süße und sie versuchten, immer wieder neue Arten von Süßigkeiten zu finden. Manchmal konnten sie auf einer Sternenbasis manch exotische Leckereien finden. Ein Schatten fiel auf die drei und sie schauten auf. Wol und Davok waren zu ihnen gestoßen. Der Wettkampf würde bald beginnen.

Sie standen bereit, um sich mit dem 17. Squad im Kampf zu messen. Wol hatte ihr bat'leth in der Hand, so wie Azetbur. Krevor stand mit einem mekleH, ein sogenanntes Kurzschwert, das mit einer Hand geführt wurde, und den d`k tagh bereit, Davok hatte, durch seine Größe, die Möglichkeit, sowohl ein bat'leth als auch eine ´aqleH (halbes betleH an einem langen Stiel ) zu tragen. StaTla hatte eine 'alnqaq in der Hand, mit der sie sich bislang erfolgreich in mekleH-Kämpfen gewehrt hatte. Das 17. Squad hatte ebenfalls Kampfstellung innerhalb des Kampfkreises bezogen. StoRkos, Torr'yak, MarQ und Sork waren mit bat'leth bewaffnet, wYld'tork mit zwei mekleH.

Auch Johrg aus dem Hause Sormon war vor Ort, am Rande des Kampfkreises. Er würde den Kampf genau beobachten und im Zweifelsfalle entscheiden, wer gewonnen hatte. Als StoRkos den Ring betrat, begleitete er dies mit einer Beleidigung: "butlh DaHutlh, Wol." Er lachte als er sie ihr Gesicht verziehen sieht, hatte er ihr doch eben vorgeworfen, keinen Dreck unter den Fingernägeln zu haben und somit unklingonisch zu leben. Wol beherrschte sich und strafte ihn mit einem kalten Blick. "reH boch bat'leth lo´lu´bogh, StoRkos." Sie spielte auf sein matt glänzendes bat'leth an und daß er es nicht oft benutzen würde.

Mit einem Schrei rannte StoRkos auf sie zu und griff sie an. Das war das Zeichen für seine Squadmitglieder, nun ihrerseits die anderen anzugreifen. Die Klingen krachten aufeinander und Wol riß ihr bat'leth herum, so daß StoRkos weiter stolperte und sich erbost umdrehte. Ruhig erwartete sie einen weiteren Angriff. Sie würde nicht so dumm sein, blind vor Wut zu kämpfen. Wieder stürmte StoRkos auf sie zu und zielte mit der scharfen Seite des bat'leth auf ihren Hals. Gekonnte wich sie aus und schlug ihm, als er an ihr vorbeistürmte, mit der stumpfen Seite des bat'leth auf sein Hinterteil und lachte kurz. StoRkos steigerte sich in seine Wut weiter hinein und griff Wol in blinder Wut an. So war er ein leichtes Opfer und nach ein paar Angriffen von ihm, konnte sie ihn entwaffnen.

Azetbur setzte sich gegen Sork zur Wehr. Er war ein gewandter Kämpfer, elegant und geschmeidig. Sie mußte ihr ganzes Können aufbieten, um ihre Abwehr aufrecht zu erhalten. Sie sah nur Sork vor sich und als er sie mit einer Kombination angriff, konnte sie ihn abwehren und im Gegenzug einen Angriff starten. Sie zielte auf seine Beine und er reagierte zu langsam, sie traf ihn am Oberschenkel. Ungläubig schaute er sie an und griff sie, seine Wunde ignorierend, wieder an. Azetbur konnte seinen Angriff abwehren und wich aus. Sie nahm Abstand zu ihm, um einen Angriffspunkt zu finden. Sork schwang das bat'leth in kleinen Wirbeln von einer Hand zur anderen, abschätzend, wann sie angreifen würde.

StaTla kämpfte mit MarQ und setzte ihm mehr zu als er wahrhaben wollte. Mit Mühe verhinderte er, daß sie seine Abwehr durchbrach. Sie ließ ihr 'alnqaq in einem Wirbel auf sein bat'leth treffen und er versuchte, ihr auszuweichen. Dabei streifte sie ihn am Arm, während er sie an der Seite leicht traf. Sie gingen auseinander und umkreisten einander.

Davok hatte sich zwischen Torr'yak und StaTla gestellt, da er mit ihm noch eine Rechnung offen hatte. Kontrolliert griff er ihn an. Torr'yak hatte Mühe, sich gegen seine Kraft und Größe zur Wehr zu setzen. Aber so schnell gab er nicht auf und versuchte, zu kontern. Davok spielte mit ihm, ließ ihn angreifen und seine Kraft verausgaben, bevor er ihm in einer kraftvollen Bewegung das bat'leth aus den Händen schlug. Wütend sprang Torr'yak Davok an und traktierte ihn mit den Fäusten. Davok warf seine Waffen zu Boden und griff ihn mit beiden Händen an der Hüfte und riß ihn von sich. Mit einem Schrei warf er ihn von sich und stürmte hinterher. Er schnappte sich Torr'yak an den Beinen und zog ihn hoch, schleuderte ihn wieder weg und begann dann, auf ihn einzuschlagen. Torr'yak versuchte, seinen Kopf zu schützen und machte sich klein. Davok war zu stark für ihn und da keiner seiner Kameraden ihm zur Hilfe kam, waren seine Chance gering. Der yaS cha´DIch marschierte zu Davok und befahl ihm, von Torr'yak abzulassen, er habe den Kampf gewonnen. Als Davok aufstand, kämpften noch StaTla und Azetbur.

Krevor und wYld'tork lieferten sich ein rasantes mekleH-Duell, bei dem die Klingen schneller aufeinander trafen als das Auge folgen konnte. Die Funken stoben und die Klingen trafen so oft aufeinander, daß man meinen konnte, sie wären verbunden. Wie in einem magischen Tanz umkreisten sie sich, die Klingen aneinander. Durch den kürzeren d'k tagh hatte sie zwar den Nachteil der kurzen Klinge, war aber beweglicher. Seine langen Haare flogen um seinen Kopf als er sich wegdrehte und ihrem Stich auswich, dann mit der stumpfen Seite seines mekleHs einen Schlag zwischen die Schultern setzte und wieder in Abwehrstellung stand. Der Schlag tat weh und sie drehte sich rasch zu ihm um. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf ihn und traf ihn bei einem ihrer Wirbel am Unterarm, er traf sie zeitgleich am Oberarm. Sie prallte mit Schwung auf ihn und sie gingen zu Boden. Sie lag auf ihm und versuchte, mit dem mekleH einen Schlag zu seinem Kopf zu führen als er sie mit den beiden mekleH abwehrte, ihr mekleH verkeilte und sie herumriß, wobei er ihr das mekleH entriß und sie mit sich drehte, so daß er nun auf ihr lag. Der Atem beider ging schwer und sie zögerte einen Moment, bevor sie die Spitze des d'k tagh an seinen Bach hielt und deutlich drückte. Er schaute hinunter und nickte kurz, bevor er sich zusammenriß und von ihr aufstand. Dann streckte er ihr die Hand hin, die sie dann auch nahm. "Gut gekämpft, wYld'tork." "Du auch. Trinken wir nachher zusammen?" Mit einem Grinsen nickte Krevor und ging zu Wol hinüber, um die Kämpfe von StetLa und Azetbur zu beobachten.

SteTla und MarQ umkreisten sich immer noch und MarQ wurde ungeduldig. Er griff an und StaTla konnte ausweichen und ihm einen Stoß verpassen. Beim Drehen schwang er sein bat'leth und sie konnte sich eben noch ducken und rammte ihm ihre Schulter in den Unterleib. Er kippte nach vorne und sie zog ein Knie hoch, so daß er mit Schwung nach hinten kippte. Sie stoppte ihre 'alnqaq kurz vor seiner Nase. Mit einem Grinsen schnaubte er und StaTla nahm die Axt weg. Die Hand reichend, nickte sie ihm anerkennend zu, und er griff zu. "Danke für den lehrreichen Kampf, StaTla." "Aber immer gerne doch, MarQ. Wir sehen uns zu einem Blutwein?" Er nickte und folgte ihr an den Rand des Kampfringes, wo er sich zu StoRkos, Torr'yak , wYld'tork gesellte, um den Kampf zwischen Azetbur und Sork zu beobachten.

Azetbur wirbelte nun ebenfalls mit dem bat'leth und griff ihn dann mit einem Schlag auf seine rechte Seite an. Er parierte und wich zur Seite aus, um dann einen Schlag von unten nach oben zu führen. Sie wich nach hinten und dann zur Seite, um ihm einen Ellenbogenstoß zu verpassen. Sork grunzte kurz und versuchte, einen Schlag gegen ihre Seite anzubringen, aber Azetbur hatte sich wieder gefangen und wehrte ihn ab. Sie duckte sich und schwang das bat'leth auf Bauchhöhe, aber Sork wich rechtzeitig zurück und drang dann mit einem geraden Schlag vorwärts. Sie blockte ab und trat dann mit dem Fuß in seinen Bauch. Diesmal knurrte er und wich vor ihr zurück. Azetbur setzte nach, trat auf seinen Fuß, verpaßte ihm eine Ellenbogenstoß gegen das Kinn und er knickte mit einem dumpfen Laut ein. Das bat'leth stoppte vor seinem Hals, die Spitze seines bat'leth drückte knapp unter ihren Rippen hinein. Beide atmteten stark und schauten sich in die Augen, aus denen Respekt voreinander zu lesen war. Der yaS cha´DIch trat dazu und beendete den Kampf mit einer Handbewegung.

"Der Wettkampf ist vorbei. Das 17. Squad unterlag heute gegen das 20. Squad. Beim nächsten Kampf kann es anders aussehen. Und jetzt geht in die Kantine und feiert. Abmarsch!" Er grinste und ging dann davon. Die Zuschauer folgten den beiden Squads auf das Schiff. Sie feierten bis spät in die Nacht, sangen Lieder, machten Armdrücken und Wettsaufen.

"ROTER ALARM" "Kampfbereitschaft der Squads 15 bis 25. Im Transporterraum 5 bereithalten"

Azetbur schreckte mit Kopfschmerzen hoch und knurrte als sie den Alarm hörte.

Schnell hatte sie ihre Uniform angelegt und nach ihren Waffen gegriffen. Den Disruptor steckte sie sich an die rechte Seite, den d´k tagh an die linke Seite und das bat'leth über den Rücken. StatLa schaute gerade nach oben als sie nach unten schaute und sie nickte ihr zu. Wol stand bereits fertig vor den Betten, Krevor neben sich und Davok war noch beim anziehen. Azetbur schwang sich auf die Leiter und ließ sich runterrutschen, StatLa folgte ihr. "Davok, beeil Dich." Wol schaute zu ihm und sie warteten auf ihn. Er beeilte sich und hüpfte von einem Bein auf das andere als er die enge Uniformhose anzog. Danach kam das Kettenhemd und die Waffen, was schneller ging.

"Also los jetzt, 20. Squad in den Transporterraum 5, im Laufschritt." Wol folgte ihrem Squad und zwei Minuten später standen sie als fünftes Squad im Transporterraum, die restlichen trafen danach in Sekundenabständen ein. Alle waren bewaffnet, mit Disruptoren, bat'leth. Im Transporterraum wurden Disruptorgewehre ausgegeben und jeder griff sich eins.

Während sie auf den Einsatzbefehl warteten, wurden sie informiert, was passiert war. Das Lager auf dem Planeten war angegriffen worden, während das 11. Squad Wache hielt. Sie bekamen keinen Kontakt mehr zum Lager und hinter dem Mond des dritten Planeten dieses Systems waren mehrere Schiffe aufgetaucht, die Kurs auf auf die IKS may' hielten. Noch waren die Schiffe nicht identifiziert. Die Squads 5 bis 14 waren im Schiff unterwegs, um sich an strategischen Punkten gegen mögliche Eindringlinge bereitzuhalten.

Als alle bereit waren, wurden sie auf den Planeten gebeamt auf dem sie bislang trainiert hatten.

Es war dunkel, mitten in der Nacht. Kein Mond war am Himmel, nur ein naher Planet leuchtete blau am Himmel, neben den Sternen. Die Squads 15 bis 20 waren nahe dem Waldgebiet abgesetzt worden, die Squads 21 bis 25 auf der anderen Seite der Wiese. Azetbur sog leise Luft ein und roch andere Wesen, etwas, das nach Erde roch. Sie schaute sich um, erkannte aber in dem Sternenlicht nichts außer Schatten. Wol gab ein Zeichen und das 20. Squad bewegte sich von der Gruppe weg, auf eine Seite. Die anderen Squads verteilten sich ebenfalls und nahmen ein halbkreisförmige Position ein. Auf der Wiese mußte jemand oder etwas sein. Das Lager mit dem großen Zelt war zerstört, soviel konnte Azetbur erkennen, aber mehr noch nicht. Sie kauerte sich hin, um zu beobachten. StaTla spürte sie neben sich. Der Wind rauschte durch die Bäume und trug den Geruch des Meeres mit sich, welches eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt war.

Plötzlich bewegte sich ein Schatten. Wie gebannt starrte sie dahin und versuchte mehr zu erkennen. Es bewegte sich nichts mehr. Azetbur mußte sich beherrschen, nicht einfach loszustürmen auf das Unbekannte. Was ist da denn nun? Dann hörte sie ein Rascheln auf der anderen Seite und ein Klingone sprang von einem Bein auf das andere und schien etwas abschütteln zu wollen. Ein weiterer Klingone folgte. Genau erkennen konnten sie nchts. Azetbur wurde von einer Bewegung in ihrer Nähe, im Gras, abgelenkt. Das Gras raschelte und sie sah kurz zu StaTla, ob sie es auch gesehen hatte. Ein kurzes Nicken bestätigte dies und wie gebannt starrte sie auf die sich bewegenden Grashalme, es kam immer näher.

Plötzlich lugte etwas kleines und pelziges nach oben und verschwand wieder. Azetbur nahm den Disruptor leise und stellte ihn auf Lebewesen ein. Sie mochte das Gefühl nicht, wie auf einem Präsentierteller zu sein. Weitere Klingonen sprangen aus der Deckung und schrien, daß sie gebissen werden würden. Sie schaute nicht mehr auf, sondern fixierte die Spur, die direkt auf sie zuging. Der Disruptor folgte der Bewegung und als dieses Etwas auftauchte, hatte sie es genau im Visier. In dem spärlichen Licht erkannte sie etwas kleines und pelziges, die Haare standen ab. Es war schnell und sprang schon auf sie zu als sie feuerte. Ein Schrei entwich, wie von einem kleinen Kind und sie drehte sich zur Seite. Neben ihr fiel es zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Sie hörte weiteres Rascheln und schoß das fliegende Pelzknäuel ab, das auf StaTla zuflog. StaTla grunzte kurz und schoß den nächsten ab. Jetzt kamen sie in großer Zahl und die anderen Squads ahmten sie nach.

Plötzlich ertönte ein Pfiff und die pelzigen Angreifer mit den scharfen Zähnen verschwanden ins Gras. Es raschelte und die Spuren der Bewegungen führten ins zerstörte Lager. Wol versuchte, etwas zu erkennen, aber es war zu dunkel. Krevor neben ihr knurrte leise. Davok auf der anderen Seite wollte sich aufrichten, aber die Geste von Wol ließ ihn in der Deckung verbleiben. StaTla und Azetbur hielten sich an Wols Vorbild und blieben, wo sie waren.

Es mußte das 15. Squad sein, von dem nun ein Krieger aufstand und hinüberspähte. Mit gezücktem Disruptor ging er langsam vorwärts und blieb dann stehen. Eine Gestalt, ein Umriß, war zu sehen, etwas größer als er selbst und in etwas gehüllt, das wie ein Mantel wirkte. Plötzlich waren Zischlaute zu hören und die pelzigen Angreifer sammelten sich vor der Gestalt. Azetbur fragte sich, warum der Krieger nicht schoß und schaute zu ihm zurück. Er hatte sich nicht mehr bewegt, seit diese Gestalt diese Zischlaute von sich gegeben hatte. Sie runzelte die Stirn. Was geht da vor sich? Auch StaTla wunderte sich, war aber vorsichtig. Es lag keine Ehre darin, durch Dummheit und Unvorsicht zu sterben.

Wol war mißtrauisch, denn die Situation sah wie eine Falle aus. Sie würde ihre Leute nicht verlieren, nicht wegen sowas. Suchend schaute sie sich in der Dunkelheit um, in dem bisschen Licht des blauen Planeten, der hoch am Himmel stand. Endlich fand sie, was sie im Sinn hatte und hob einen faustgroßen Stein auf. In einer schnellen Bewegung stand sie auf und warf diesen in Richtung der Gestalt und ging sofort wieder in Deckung. Dann lugte sie wieder hinaus wie auch die anderen. Der Stein blieb in der Luft stehen, etwa an der Grenze des Lagers, und fiel dann runter. Dann war ein leises Lachen zu hören und die Gestalt bewegte sich in Richtung des 20. Squads. Nun flogen noch mehr Steine, die aber ebenfalls in sicherer Entfernung zu Boden fielen. Die pelzigen Angreifer gingen der Gestalt voran und bahnten den Weg.

Wol sah zu Krevor, Davok, StaTla und Azetbur. Immer noch in Deckung gab sie ihnen per Handzeichen den Befehl, etwas weiter von ihr in Deckung zu gehen. Ein Krieger, der gegenüber dem 17. Squad in Deckung war, stand auf und feuerte den Disruptor ab. Gespannt verfolgte Azetbur wie der Strahl knapp vor der Gestalt gestoppt wurde und dann, wie von einem Spiegel, refelktiert. Der Klingone warf sich aus der Schußbahn und landete im Unterholz, Äste knackten laut. Davok, StaTla und Azetbur gingen einige Meter hinter Wol in Deckung. Krevor schüttelte den Kopf und verbarg sich seitlich von Wol. Der wütende Blick von Wol sprach Bände, aber sie konzentrierte sich wieder auf die Gestalt, die nach einer kurzen Pause wieder auf sie zukam. Das leise Lachen war wieder zu hören und sie mußte an sich halten, nicht einfach den Diruptor abzuschießen. Noch hatte sie keine Idee, wie sie dieser Gestalt gegenübertreten sollte. Der erste Klingone stand immer noch regungslos als die Gestalt an ihm vorbeiging.

Krevor hatte ihr bat'leth in den Händen und verfolgte genau, wie sich diese seltsame Gestalt vorwärts bewegte. Niemand würde ihre Squad-Leaderin töten, nicht, wenn sie ein Wörtchen mitzureden hatte. Davok, StaTla und Azetbur hatten die Disruptoren bereit und die Gestalt im Visier.

Am Himmel waren Blitze zu sehen, offenbar waren die Schiffe bei der quvmoH eingetroffen und ein heftiger Kampf tobte über dem Planeten. Von dort würde keine Hilfe kommen. Wol stand auf, um der Gestalt in die Augen zu blicken. Ein lautes Lachen war zu hören. "Klingonen sind so vorhersehbar." Die Stimme war nicht zuordenbar.

"Dann kennt Ihr uns offensichtlich. Was wollt Ihr?" Wol haßte es, daß sie keine Möglichkeit sah, dieses Wesen abzuschießen. Die Gestalt machte eine Geste und die pelzigen Wesen gingen ihr aus dem Weg und verteilten sich hinter ihr. Es schien als wolle die Gestalt sich ganz Wol widmen. Wieder zeigten sich bewegende Grashalme die Wege, die zu den anderen Squads führten. "Ihr werdet mit uns kommen sobald Euer Schiff übernommen worden ist. Gefällt Euch dieser Gedanke?"

Die Gestalt kam immer näher und die Kutte war erkennbar, die den Körper umgab. Eine Kapuze verbarg den Kopf. Mit einer schnellen Bewegung schob die Gestalt die Kapuze nach hinten. Wol starrte das Wesen vor ihr an.

Als erstes nahm sie roten Schlitze wahr, die in Augenhöhe zu sehen waren und in dem bläulichen Licht erkennbar waren. Als nächstes die völlig runde Form des Kopfes mit sich bewegenden Ausläufern oder Tentakeln, so genau erkannte sie es nicht, und die leicht schimmernde Haut. Eine solche Lebensform war ihr unbekannt, aber sie kannte auch nicht jede Spezies, die im Klingonischen Reich vorkam. Sie mußte leicht aufsehen.

"Ich denke nicht, daß wir uns kampflos gefangennehmen lassen werden." Wieder ein Lachen. "Wie ich schon sagte, Klingonen sind berechenbar. Immer diese Ehre und sich dem Gegner offen zeigen. Das ist Euer Verderben." Jetzt war die Gestalt in Reichweite von Krevors bat'leth. Ein Arm schnellte hervor und faßte Wol am Hals, zwei Finger links, zwei rechts herum und hoben sie hoch. Sie schlug auf den Arm ein, gleichzeitig richtete sich Krevor aus der Deckung auf und zog mit einer sauberen Bewegung das bat'leth durch den Arm der Gestalt. Einen Sekundenbruchteil später schossen Davok, StaTla und Azetbur auf die Gestalt und sie wurde getroffen.

Die Gestalt ging zu Boden, aus dem Arm schoss eine Flüssigkeit, die ein zischendes Geräusch hinterließ, wenn sie auf dem Gras oder der Erde landete. Wol rollte sich aus der Reichweite zu Krevor hin, die ihr aufhalf und wegzog. "Was habt Ihr nur getan?" Auf Knien sah die Gestalt fassungslos den restlichen Arm an und verlor nach der zweiten Salve der Disruptoren das Bewußtsein. Die pelzigen Angreifer schienen nun jegliche Kontrolle verloren zu haben und griffen die Klingonen wild an.

Es schienen unendlich viele Angreifer zu sein, aber gerade, als es dämmerte, ließ die Zahl nach und die restlichen Angreifer verschwanden so schnell durch das Gras, daß die zwei Squads, die ihnen folgten, sie verloren. Die Squads waren dezimiert worden. Bis auf das 16. und 20. Squad hatte jedes Verluste hinzunehmen. Das 15. Squad war völlig ausgelöscht, die Klingonen lagen zerbissen auf der Wiese. Der Führer des 16. Squads versuchte, Kontakt zur quvmoH herzustellen, während sein Squad den letzten Abschied vollzog. Die Krieger waren in der Verteidigung gestorben. Sie sollten dem Tod mit offenen Augen entgegentreten und die Krieger im Sto'VoKor wurden mit lautem Geheul gewarnt, daß ein Krieger auf dem Weg zu ihnen war. Im Sto'VoKor waren alle ehrenvollen Krieger nach dem Tod versammelt, um mit Kahless, dem größten klingonischen Krieger, zu kämpfen.

Wol ging zu ihrem Squad und schaute sich jeden an. Davok hatte am meisten abbekommen, seine Beine und Rücken war durch- und angebissen und er blutete aus allen Wunden. Etwas verhinderte, daß die Blutungen stoppte. Matt lehnte er an einem Baum. StaTla neben ihm, ihr war vom Bein ein großes Stück Fleisch herausgerissen worden. Azetbur kniete neben ihr und versuchte, das Bein abzubinden. Azetbur, Krevor und Wol hatten ebenfalls Verletzungen, aber bei weitem nicht so starke wie Davok und StaTla.

"Hier ist die quvmoH. Die Squads sollen sich zum Abtransport bereit machen." Antork vom 16. Squad hatte endlich Kontakt bekommen. Azetbur erkannte die Stimme des yaS cha´DIch, Johrg aus dem Hause Sormon. Sie half StaTla auf die Beine und zusammen mit den anderen machten sie sich bereit.

Der gesamte Außentrupp hatte sich in der Krankenstation einzufinden, um die Wunden zu versorgen. Knurrend und murrend standen die Krieger und Kriegerinnen in der Krankenstation. Die etwas schwereren Fälle wurden als erstes versorgt. Wol, Krevor und Azetbur standen bei StaTla und Davok. Der Arzt war ein Trill, der schon lange auf diesem Schiff diente. Er trieb die Krankenschwester an, die leichten Fälle zu versorgen. Wegen der weiterblutenden Wunden gab es ein Gerinnungsmittel und größere Wunden wurden verbunden. Davok sollte auf der Krankenstation über Nacht bleiben, wollte aber mit den anderen gehen. Wol schüttelte den Kopf. "Davok, ich bin genauso ungerne auf der Krankenstation wie Ihr. Aber ich kenne den Arzt, wenn er sagt, Ihr braucht die Nacht, dann bleibt Ihr hier." Sie legte etwas Strenge in die Stimme, um klar zu machen, daß sie es notfalls befehlen würde. Krevor nickte und knurrte die Schwester an als diese sich etwas ungeschickt anstellte. Azetbur beobachtete, wie der Arzt die Fleischwunde von StaTla desinfizierte und dann die Stelle bestrahlte, um das Zellwachstum anzuregen. Danach verband er die Wunde. "Ihr habt Bettruhe, müßt aber nicht hier in der Krankenstation bleiben", sagte er zu ihr, "Ihr seid erst übermorgen wieder für einen Kampfeinsatz zugelassen." StaTla wollte schon anfangen, zu protestieren, als sie den Blick von Wol auffing.

"Ich werde dafür sorgen." Wol nickte dem Arzt zu, der sich dann um die nächsten Patienten kümmerte. StaTla setzte sich auf und glitt langsam vom Biobett. Vorsichtig hüpfte sie auf dem gesunden Bein zu Davok. "Ich kann doch auch in meinem Bett schlafen", murrte er. Wol grinste und schüttelte den Kopf. "Nichts da, es bleibt so, wie es der Arzt gesagt hat. Wir werden mit Blutwein zurückkommen und mit Dir feiern, sobald er es erlaubt." Inzwischen waren nur noch die Klingonen in der Krankenstation, die auch hierbleiben mußten. Der yaS cha´DIch betrat die Krankenstation. "Bericht", forderte er vom Arzt, der ihm entgegen kam.

Azetburs Augen waren auf Johrg gerichtet und die stechenden Schmerzen waren wie weggeblasen. Seine Aura der Stärke und Unerschütterlichkeit umgab ihn. Der Arzt machte seinen Bericht und zeigte auf die Patienten, die hierbleiben würden. Es waren fünf Krieger und eine Kriegerin, die bewußtlos war vom Blutverlust. Krevor, StaTla und Azetbur folgten Wol aus der Krankenstation, nachdem sie dem yaS cha´DIch salutiert hatten und er sie mit einer Handbewegung entlassen hatte. Unmerklich blieb sein Blick etwas länger bei Azetbur hängen, bevor er sich wieder auf die Worte des Arztes konzentrierte.

Die vier Frauen steuerten die Mensa an, in der schon die Siegesfeier begonnen hatte. Brückenoffiziere waren ebenfalls anwesend und erzählten von dem Kampf gegen die drei Schiffe und wie diese besiegt worden waren. Es hatte sogar einen Eindringlingsalarm gegeben gehabt, der erfolgreich von den Sicherheitsoffizieren an Bord und den eingeteilten Squads niedergeschlagen werden konnten. Von den pelzigen Gegnern war keine Spur mehr gefunden worden, aber die tödlich verwundete Gestalt war an Bord gebeamt worden, da es recht ungewöhnlich war, daß sie erst bei der zweiten Salve zu Boden gegangen war. Dies war eine Aufgabe für den Wissenschaftsoffizier und Mediziner, damit bei einem weiteren Angriff die Disruptoren korrekt eingestellt werden konnten.

Gerade erzählte das 16. Squad vom Kampf gegen die Gestalt und Krevors Angriff mit dem bat'leth. Sie wurde ebenso gefeiert wie Wol, die der Gestalt mutig entgegengetreten war. Jeder Krieger und Kriegerin konnte etwas neues von den kleinen Pelzgegnern erzählen. StaTla wollte schon den Wundverband lösen, um die Wunde zu zeigen als Krevor das mit einem Grinsen verhinderte. "Wollt Ihr schon zu Bett geschickt werden?" fragte sie mit einem ernsten Gesicht aber einem Lächeln in der Stimme. Seufzend schüttelte sie den Kopf und nahm nochmal einen großen Schluck Blutwein.

Wol erzählte im Laufe der Feier ebenfalls ihre Geschichte und wurde für ihren Mut bewundert, ebenso wie Krevor. Der Blick von Wol zeigte Krevor allerdings, daß die Befehlsverweigerung noch nicht ausgestanden war.

.......TO BE CONTINUED ......................................

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