Lukara´s Geschichte

Kapitel 8

© by Lady Lukara II 

 

Einige Dinge in meiner Biographie hatte ich bisher mit Absicht verschwiegen. Nicht alles mußte der Öffentlichkeit bekannt sein. Aber es passierten immer wieder Dinge, das ich dann doch noch die eine oder andere Begebenheit erzählen muß. Dieses nun folgende ist so eine Begebenheit. Es war kurz vor der Hochzeit von Martuq und Chalqul....

Ich habe schon viele Informanten gehabt – auch Außerweltliche. Ich war schon immer gut informiert, nicht nur über die Geschehnisse im Empire. Immer wieder wurden mir auch Daten und Informationen zugetragen, die unter anderem die UFP betrafen. Dies schien bekannter zu sein, als es mir recht war. Eines Tages fand ich auf meinem Terminal eine Transmission vor, die eindeutig nicht klingonisch war. Ich überlegte eine zeitlang, ob ich sie überhaupt lesen sollte. Die Föderation bat mich um ein Treffen. Man wollte Informationen austauschen. Anscheinend ermittelten auch sie gegen die Feinde des Empire. Auch wenn wir zu dieser Zait nicht aktiv nach den damals auftretenden "Verrätern" suchten, hatten wir das doch nie vergessen und waren weiter daran, Informationen zu sammeln, um irgendwann diese Gruppe zerschlagen zu können. Es war für mich also mehr als interessant was die Föderation mit mir zu bereden hatte und so willigte ich ein. Dieses Treffen sollte auf einer kleinen Base der Föderation stattfinden, die sich unweit der Grenze zum klingonischen Raum befand. Ich kannte diese Station vom Hörensagen. Der Computer errechnete mir eine Flugzeit von 12 Stunden. Ich würde also wiedereinmal für mindestens einen Tag verschwinden müssen. Es würde wahrscheinlich nicht einmal auffallen. Le’Kara war auf Qo’nos und Kajun’... ich wußte nicht wo er war. Die Krieger der Basis würden es bestimmt nicht bemerken. Ich hatte Übung darin unbemerkt zu verschwinden und auch diesmal gelang es mir. An der Station angekommen, ersuchte ich um Erlaubnis diese zu betreten. Empfangen wurde ich vom dortigen Sicherheitschef, der mich ohne Umschweife an den Föderationsoffizier verwies, der mit mir reden wollte. Wir gingen zum reden in die dortige Bar.

Sein Verhalten kam mir, wie soll ich sagen, steif vor. Er war nicht so, wie ich die Menschen kenne. Natürlich sprach ich ihn darauf an. In einem vollkommen ruhigen Tonfall unterbreitete er mir, daß er ein Borg sei, oder vielmehr ein Ex-Borg. Wutentbrannt sprang ich auf. Eine Falle! Ich zog mein betleH und griff ihn an. Die ersten Schläge waren verdammt gute Treffer, die er mehr schlecht als recht abblocken konnte. Allerdings konnte er nicht verhindern, daß ich ihn im hohen Bogen hinter die Bar warf. Ich hätte ihn getötet, wenn auf diesen UFP-Stationen nicht immer so viele Sicherheitsoffiziere Dienst tun würden. Sie haben die Order Prügeleien und Tötungen zu verhindern und dachten wohl, sie könnten mich nicht anders zur Vernunft bringen, als auf mich zu schießen. Nach einem Phasertreffer brach ich betäubt zusammen.

Mit einem Borg verhandele ich nicht und so verließ ich, nachdem ich wieder zu Bewußtsein gekommen war, ohne ein weiteres Wort die Station. Diese Angelegenheit hatte sich für mich erledigt, jedoch würde die Föderation ihre Konsequenzen zu tragen haben. Das würde ein Nachspiel haben! Ich setzte Kurs auf unsere Base. Und da war dieser Planetoid wieder. Schon auf dem Hinweg war er mir aufgefallen. Ein Planetoid, der außerhalb eines Systems seine Bahn zog, war schon ungewöhnlich. Aber mich interessierte das weniger, schließlich war und bin ich Kriegerin und keine Wissenschaftlerin. Trotzdem hatte ich bereits beim Hinflug eine Transmission an einem mir bekannten Föderationsoffizier geschickt und ihn über diese Anomalie informiert. Diesmal tauchte er aber an einer ganz anderen Stelle auf. Er trieb unweit der Station, die ich gerade verlassen hatte, im All. Da ich es eilig hatte, kümmerte ich mich nicht weiter darum. Ich schickte dem Föderationsoffizier noch eine Transmission und machte mich auf den Heimweg. Knapp zwei Stunden später mußte ich durch ein Planetensystem fliegen, daß ich lieber umgangen hätte. Aber meine Zeit war bereits knapp und ein Umweg hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Diese System war übersät mit Asteroidenfeldern. Ich mußte mit Handsteuerung fliegen und durch eine kleine Unaufmerksamkeit kollidierte ich mit einem kleineren Brocken. Mein Shuttle kam vom Kurs ab und wurde in die Atmosphäre eines Planeten gezogen. Da mein Triebwerk beschädigt worden war, mußte ich landen. Es war eine klassische Bruchlandung. Um die entstandenen Schäden genauer untersuchen zu können, verließ ich das Shuttle. Es sah schlimm aus und ich fand keine Möglichkeit das Ding allein wieder zum fliegen zu bringen.

Zu allem Überfluß war dieser Planet auch noch tektonisch instabil, wie ich sehr bald zu spüren bekam. Die heftigen Erschütterungen und Eruptionen setzten derart schnell ein, daß ich keine Zeit mehr hatte mich irgendwo in Sicherheit zu bringen. Um das Ganze noch perfekt zu machen, tauchte auch plötzlich noch dieser Borg-Offizier auf, den ich schon auf der Station töten wollte. Ungeachtet dessen, daß ich mich durch die starken Erdstöße kaum selbst auf den Beinen halten konnte, griff ich ihn wieder an. Diesmal würden ihn keine Sicherheitsoffiziere retten können. Lediglich der Boden, der sich unter mir auftat, verhinderte es. Der Offizier sprang auf mich zu und packte in letzter Sekunde meinen Arm. Das bewahrte mich davor, von dem Planeten verschlungen zu werden. Mein Glück war, daß er als Ex-Borg immer noch mehr Kraft hatte als normale Menschen. Wieder auf halbwegs festen Boden, blieb nicht einmal die Zeit um ihm einen Dank zuzunicken, denn nun sahen wir uns einer Menge Felsbrocken gegenüber, die unaufhaltsam auf uns zurollten. Ich habe noch nie so einen "Kampf" erlebt. Ein Gegner, den man unmöglich besiegen konnte. Wir versuchten dann einfach nur noch zu überleben. Die Landschaft war teilweise felsig und überwuchert von Vegetation. Instinktiv versuchten wir zunächst im Freien zu bleiben, um nicht von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Felsen erschlagen zu werden. Es war eine Hetzjagd, ein permanenter Zick-Zack-Lauf. Es müssen Stunden vergangen sein, als die tektonischen Stöße genauso schlagartig aufhörten wie sie begannen. Erschöpft von den Anstrengungen der letzten Stunden sah ich, daß das Ganze auch an dem Borg nicht spurlos vorübergegangen war. Ich hasse die Borg abgrundtief und wollte diese Chance nutzen. So griff ich ihn sofort wieder an. Allerdings war ich ziemlich am Ende meiner Kräfte und so gelang es dem Offizier mich auszuknocken. Mein letzter Gedanke vor der Bewußtlosigkeit war, daß der Borg mich nun töten oder assimilieren würde aber allen Anschein nach, war er wirklich nicht mehr mit dem Hive verbunden. Als ich wieder zu mir kam, waren alle meine Waffen weg. Er saß mir gegenüber und starrte mich an. Mein erster Gedanke war, wie es sich wohl anhören würde, wenn die Knochen seines Genicks brechen. Fauchend teilte ich ihm das auch mit. Er jedoch blieb ruhig und zeigte auf mein Bein. Es war mehrfach gebrochen und die medizinische Versorgung, die er während meiner Bewußtlosigkeit daran vorgenommen hatte, hinderte mich am Laufen.

"Dieser Umstand", sagte er "wird noch einige Stunden anhalten."

Starr blickte er mich an. "Jetzt können wir reden!"

Ohne meine Zustimmung abzuwarten fing er an mir das zu erzählen, was er mir schon auf der Station mitteilen wollte. Einige Informationen kannte ich schon, einiges war auch mir neu. Letztendlich sprachen wir über die "Verräter am Empire", die Fakten, die wir beide kannten und über mögliche Vorgehensweisen. Nach einigen Stunden hatte ich mich soweit erholt, daß ich mich wieder bewegen konnte. Ich verlangte fauchend meine Waffen zurück. Er sagte, daß er sie mir wiedergeben würde, wenn ich ihm versprechen könnte, daß ich nicht mehr versuchen würde ihn zu töten. Wohl oder übel gab ich ihm dieses Versprechen. Es war mir lieber, als mich ohne meine Waffen ausgeliefert und beinahe nackt zu fühlen.

Wir gingen zu meinem Shuttle. Thul, ich hatte seinem Namen im Gespräch endlich erfahren können, erklärte mir, daß mein Shuttle mit einigen kleinen Reparaturen noch von diesem Planeten wegfliegen könnte. Für die lange Strecke nach Hause war der Antrieb allerdings zu beschädigt. Ich würde wohl irgendwann als alte Klingonin an meiner Base ankommen. Er bot mir an es vollständig zu reparieren. Allerdings wäre das hier nicht möglich, ich müßte ihn zu seiner Basis begleiten. Notgedrungen willigte ich ein und wir verließen mit meinem Shuttle gemeinsam den Planeten. Im Orbit bemerkte ich seltsamerweise wieder diesen Planetoiden, der schon zweimal meinen Weg gekreuzt hatte. Ich machte Thul darauf aufmerksam und erklärte ihm, daß ich diesen Himmelskörper nun schon zum drittenmal und immer an weit auseinanderliegenden Orten gesehen hatte. Auch das ich schon immer meine Probleme mit Zeitphänomenen hatte, erklärte ich ihm, aber daß das doch wohl kaum möglich sei. Anstatt mir zu antworten, beamte er sich von Bord. Wie ich es hasse, wenn ich keine Antworten bekomme. Nur Sekunden später verschwand der Planetoid und an seiner Stelle befand sich plötzlich ein Schiff, das mich entfernt an eine Miranda-Klasse erinnerte. Es war ein wenig zu klein dafür aber eindeutig Föderation. Wütend schlug ich auf meine Konsole. Dieser verdammte Borg hatte mich also die ganze Zeit beobachtet! Getarnt als... was weiß ich...! Allein die Tatsache, daß die Föderation über ein weiteres Schiff mit Tarnung verfügte, machte mich verdammt wütend. "Und uns wirft man ständig Vertragsbruch vor!", fauchte ich. In diesem Moment ging ein Rucken durch mein Schiff, er hatte mich in Schlepp genommen. Er flog zu einer kleinen Basis, die meinen Informationen zufolge schon lange von der Föderation aufgegeben worden war. Ohne das ich es verhindern konnte- verdammter Traktorstrahl - landete er mein Shuttle. Schließlich überredete er mich sogar, ihm zu erlauben, mein Shuttle zu reparieren.

Während des Wartens hatte ich Zeit zum Nachdenken. Als er dann kam um mir zu sagen, daß mein Schiff wieder in Ordnung sei, sprach ich ihn ohne Umschweife an. "Warum habt Ihr mich verfolgt? Warum habt Ihr mir auf dem Planeten geholfen? Es müßte bekannt sein wie sehr ich die Borg hasse! Warum habt Ihr mir überhaupt gesagt, daß Ihr Borg seid? Ich hätte auch Erfolg haben können und Euch töten können!" In seiner, ihm eigenen nüchternen Art antwortete er: "Es war notwendig Euch am Leben zu erhalten! Ihr habt Informationen die ich benötige." Wenn er lächeln könnte, hätte er es wohl in dem Moment getan. Meine Wut stieg wieder an, aber ich konnte auch nicht vergessen, daß er mir das Leben gerettet und mir im Kampf gegen den Planeten zur Seite gestanden hatte. Auch wenn er andere Beweggründe hatte als vielleicht ich an seiner Stelle. Ich erklärte ihm, daß wir Klingonen alles als einen Kampf ansehen und eine Sitte haben. "Nach einer erfolgreich geschlagenen Schlacht sitzen die Krieger zusammen und feiern den Sieg bei dem einen oder anderen Humpen Blutwein." Zu meiner Überraschung konnte er sogar welchen anbieten, nicht der beste Jahrgang, aber doch trinkbar. Wir saßen noch eine Weile zusammen und erzählten uns ein wenig voneinander. Unter anderem beschrieb er mir, wie er es nannte, sein "Entstehung". Das Mißtrauen, ihm gegenüber, war nicht verschwunden, aber er hatte sich meinen Respekt verdient.

Ich flog nach Hause mit dem Gedanken, daß nicht alle Außerweltlichen auch meine Feinde sind. Er hatte mir das Leben gerettet und er hatte eine Menge gut bei mir. Zum Abschied erklärte ich ihm noch, daß ich da wäre, wenn er mich irgendwann brauchen würde. Es wäre eine Ehrenschuld! Ob er wirklich verstand was ich damit meinte, wußte ich nicht. Ich flog direkt zurück zur Base und – Kahless sei Dank – niemand hatte wirklich bemerkt, daß ich weg war. Meine Uniform hatte ich bereits im Shuttle in Ordnung gebracht und die wenigen kleinen Wunden konnte ich versorgen und gut verstecken. Das was man sehen konnte, würde ich als Spuren eines Trainingskampfes erklären.

Einige Monate vergingen, ohne daß ich von Thul of Borg etwas zu hören bekam. Dann erhielt ich eine Transmission von ihm. Ich dachte erst, er würde meine Hilfe, Informationen oder dergleichen benötigen, so daß ich meine Schuld abtragen könnte. Aber das mußte noch warten. Er teilte mir vielmehr mit, daß er mir ein Schiff – die I.K.S. Lukara – als Geschenk übergeben wolle. Ich war derartig überrascht, daß ich es kaum beschreiben kann. Am nächsten Tag näherte sich ein Schiff der Base und identifizierte sich als "Lukara". Es wurde angedockt. Über eine der Sichtluken konnte ich es sehen. Ein prachtvolles Schiff... 

 

... am liebsten wäre ich sofort losgeflogen und hätte es getestet, es einer gründlichen Prüfung meiner individuellen Art unterzogen. Aber natürlich mußte ich mich an die Regeln halten, die ich selbst aufgestellt hatte. Das Schiff mußte erst von Telok 'ech, dem Leiter der Werft, freigegeben werden. Und es kam, wie es kommen mußte. Ich schickte ihm eine Mitteilung, das er eine Tarnvorrichtung einbauen soll und den Stuhl hinter dem Kommandosessel entfernen sollte. So etwas gab es auch klingonischen Schiffen einfach nicht. Er erklärte mir dann in seiner ausschweifenden und viel zu weit ausholenden Art, das er das ganze Schiff erst einer Inspektion unterziehen müsse. Ich konnte Ingenieure noch nie besonders gut leiden, die denken einfach anders und verhalten sich entsprechend. Natürlich gerieten wir darüber in Streit.... wie immer. Transmissionen wurden hin und hergeschickt, ein Wort gab das andere, bis es mir reichte. Ich ging zum Werftbereich. Ich ahnte wo Telok sich aufhalten würde. Sehr leise trat ein und sah ihn mit dem Rücken zu mir sitzen. Ich hatte mein D'K-tagh schon in der Hand, trat von hinten an ihn heran und hielt ihm dann den Dolch an die Kehle. Ich sprach ziemlich leise und ruhig.. für jeden der es hörte... beunruhigend. "Ihr habt nun die Wahl, 'ech...... entweder ich bekomme die Genehmigung... oder.... <--ich legte eine dramaturgische Pause ein-->....... ich werde Euch befördern! Das wäre eine riesige Strafe für ihn gewesen, das wußte ich.. dann hätte er noch mehr Arbeit. Und was tat dieser verdammte Klingone...... er redete! "Ihr werdet Euer Schiff erst bekommen, wenn ich das Schiff genauestens untersucht habe, außerdem fehlen über die Hälfte der Konstruktionspläne, die Pläne, die sie mir übermittelt haben, lesen sich wie eine Werbebroschüre!!! Ich habe als Leiter der Werft dafür zur sorgen, dass das eigene Schiff keine Gefahr für die Offiziere der Schwarzen Flotte darstellen....  Und Ihr liegt mir doch so am Herzen Sa', wir wollen Euch doch nicht durch einen Kernbruch verlieren, wenn Ihr eines eurer todesmutigen (und aus technischer Sicht, völlig indiskutablen) Manöver anordnet!!!" Ich kochte innerlich, wollte ihm den Triumpf aber keines Falls lassen. Ich sagte ihm, das er 40 Stunden Zeit hätte um alles zu erledigen, ansonsten müßte ich ihn doch noch befördern und verließ sein Büro. Natürlich war damit die ganze Geschichte noch lange nicht zu Ende...

... eigentlich hatte sie hier erst ihren richtigen Anfang.

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